Wenn die Kommune Münsing demnächst die Wasserleitung an der nördlichen Seestraße neu bauen muss, wird sich das auf den Wasserpreis durchschlagen. Denn der Bau wird richtig teuer: „Die Kostenschätzung liegt bei 1,4 Millionen Euro netto“, erklärte der technische Bauamtsleiter Josef Limm in der Gemeinderatssitzung Anfang April. Die Kosten sollen in die neue Gebührenkalkulation einfließen. Bei Christine Mair (Grüne), die Bio-Bäuerin ist, löste das sogleich die Befürchtung aus, dass damit die Landwirte zu stark belastet werden könnten. Daher stimmte sie als einzige gegen den Beschluss, die Planungsleistungen für die Wasserleitung an das Büro Blasy-Øverland zu vergeben.
Wie Limm in der Sitzung erklärte, ist dieses Vorhaben nicht der Haupttreiber höherer Wassergebühren, für Münsing aber so wichtig, dass die Kommune damit nicht länger warten könne. „Die nördliche Seestraße ist in einem ganz schlechten Zustand und muss bald erneuert werden“, so der technische Bauamtsleiter. „Vorher muss die Wasserleitung rein.“
Die Gemeinde muss fast zwei Kilometer Leitung erneuern
Die Maßnahme sei daher so kostenintensiv, weil die Gemeinde fast zwei Kilometer Leitungen bauen müsse. Es gehe insbesondere um den Bereich ab der Einmündung des Riedwegs Richtung Norden, wo die bisherigen Leitungen mittlerweile zu klein dimensioniert seien. Geplant sei außerdem, endlich einen Ringschluss zum Ammerlander Brunnen herzustellen. Dieser sei wichtig, weil bislang nur eine Leitung vom Ammerlander Brunnen zum Hochbehälter am Kammerloh führe. Falle diese etwa durch Schäden aus, habe die Gemeinde ein Problem, so Limm.
Empfohlen sei die Maßnahme bereits seit der Rohrnetzberechnung aus dem Jahr 2008, sagte der technische Bauamtsleiter. Helge Strauß (CSU) verwies darauf, dass der Leitungsneubau mit Rücksicht auf die Kosten immer wieder verschoben worden sei. Inzwischen sei es dringend notwendig, diesen anzugehen. „Die Maßnahme sichert unser Wassernetz ab“, so Strauß. Falle etwa ein Baum um und reiße die bisher einzige Leitung kaputt, könne es passieren, dass für die Haushalte in Ammerland zwei Wochen kein Wasser fließe.
Vor einer ausufernden Diskussion über Wasserpreise zum aktuellen Zeitpunkt warnte Münsings Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler). Denn die Gebührenkalkulation stehe erst einmal nicht auf der Tagesordnung.