Polizei ermittelt:Erneut Wahlplakate beschmiert

Die Schmierereien auf dem Wahlplakat der Linken an der Äußeren Beuerberger Straße in Wolfratshausen gehören zu den harmloseren der neuesten Fälle. (Foto: Harry Wolfsbauer)

In Wolfratshausen und Münsing sind wieder rechte Parolen auf Postern politischer Parteien zu sehen. Ob ein Zusammenhang mit den Schmierereien von Januar besteht, wird geprüft.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen, Münsing

In Wolfratshausen und Münsing sind erneut mehrere Wahlplakate mit Schmierereien verunstaltet worden, die zum Teil rechtsgesinnte Inhalte haben. So sind etwa mit schwarzer Farbe Hakenkreuze auf ein Plakat der SPD mit Kanzler Olaf Scholz an der Äußeren Beuerberger Straße in Wolfratshausen gesprüht worden, ein Plakat der Linken wurde mit einem Schimpfwort und dem Schriftzug „AFD“ versehen. Dieser ist auch auf ein Plakat der Grünen in Münsing gesprüht worden. Die Polizei in Wolfratshausen erklärt auf Anfrage, dass in den neuerlichen Fällen ermittelt werde. Unklar sei, ob es einen Zusammenhang mit den rechten Schmierereien auf Wahlplakaten und einem Laden mit Café in Wolfratshausen im Januar gebe, oder ob es sich „um die bei Wahlen üblichen Plakat-Schmierereien“ handle, heißt es von der Polizei.

Die Kriminalpolizei hatte Mitte Januar einen 21-Jährigen in Beuerberg festgenommen, den ein Zeuge nachts beim Beschmieren von Plakaten beobachtet hatte. Gegen den Tatverdächtigen wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie Sachbeschädigung ermittelt. Nach bisherigen Erkenntnissen sind dem jungen Mann auch Schmierereien am Obermarkt in Wolfratshausen, sowie die Sachbeschädigungen an einer Regenbogenfahne und an mehreren Autos in Eurasburg zuzuordnen. Auch das Haus der Demokratie-Aktivistin Resi Harth in Geretsried könnte er verunstaltet haben, ein Geständnis gab es laut Polizei aber bislang nicht. Untersucht werde auch, ob der Täter allein gehandelt habe. „Die Ermittlungen laufen noch“, heißt es dazu von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf Anfrage. Geprüft würden auch „etwaige Tatzusammenhänge“ mit den neuerlichen Vorfällen.

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