Wahlkampf:Punkte für alle

Der CSU-Kreisverband und seine Landratskandidatin Sabine Lorenz werben mit einem breiten Programm um Stimmen.

Von Alexandra Vecchiato

Der Mensch im Mittelpunkt - mit dieser Vorgabe zieht die Kreis-CSU in den Wahlkampf. "Man muss den Leuten zuhören, mit ihnen reden, einfach Respekt vor dem Menschen haben", sagte CSU-Landratskandidatin Sabine Lorenz am Donnerstag. Gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden Martin Bachhuber und den beiden Kreisräten und Bürgermeistern Thomas Holz (Kochel) und Werner Weindl (Lenggries) stellte sie ihr Wahlprogramm vor. Dabei betonte sie zum wiederholten Mal, dass sie sich nicht als Spezialistin in allen Fragen sehe. Das mache aber nichts, denn der große Vorteil, für die CSU zu kandidieren, sei, sich an Parteifreunde wenden zu können. Sie könne "Experten anzapfen", egal, ob auf Landes-, Bundes- oder Europaebene, sagte Lorenz.

Im Gegensatz zum amtierenden Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler), der bei der Landratskandidaten-Diskussion der Süddeutschen Zeitung erklärt hatte, er sei nicht dafür da, eine Bürgersprechstunde abzuhalten, hält Lorenz eine solche nach eigenen Worten für wichtig. Zumindest sei es sinnvoll, eine Sprechstunde in den großen Städten abzuhalten. Neben der Bürgerbeteiligung und der Nähe zu den Menschen ist ein weiterer wichtiger Punkt im Wahlprogramm das Thema "Mobilität". "Wir brauchen die S-Bahn-Verlängerung nach Geretsried für den gesamten Landkreis", sagte sie. Wo es sinnvoll und finanziell vertretbar sei, werde sie sich für einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs aussprechen.

Wichtig ist der CSU ferner der Punkt "Bildung". Lorenz setzt sich unter anderem für eine bedarfsgerechte Entwicklung des Ganztagsangebots an den Schulen ein, wie auch für die Stärkung des Berufsschulkompetenzzentrums. Zu den geplanten Millioneninvestitionen in die landkreiseigenen Schulen führte die Kandidatin an, sie glaube nicht, dass jedes Schulhaus bis in den letzten Winkel energetisch saniert werden müsse. Sie vermisse ein Gesamtkonzept, sagte Lorenz. Dem pflichtete Weindl bei: Das vorhandene Schulentwicklungskonzept sei alt und müsse dringend fortgeschrieben werden, sagte er.

Weitere Punkte im Wahlprogramm sind "Heimat und Umweltschutz", "Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft", "Gesundheitsregion", "Tourismus und Wirtschaftskraft" und "Unterstützung der Gemeinden bei der Optimierung ihrer Infrastruktur". Kompakt zusammengefasst sind all diese Themen in einer Broschüre, die an alle Haushalte verteilt wird. Darin zu finden sind auch alle Kreistagskandidaten der CSU in Kurzporträts. "Wir haben eine Superliste", sagte Holz. Man habe Kandidaten abweisen müssen, weil die Liste schon voll gewesen sei. Auch viele junge Frauen und Männer seien vertreten, wie auch die unterschiedlichsten Berufsgruppen. "Das ist eine zukunftsorientierte Liste", hob Lorenz hervor.

Was ihren Einsatz im Wahlkampf betreffe, so sei sie seit Juni 2013 ununterbrochen im Einsatz gewesen. "Das geht auf Dauer nicht. Aber mir macht Politik Spaß, und nach dem 16. März wird man sehen", sagte Lorenz. Außerdem lerne sie nahezu täglich "tolle Leute" kennen, wenngleich Lorenz zugibt, dabei schon mal an ihre Grenzen zu stoßen. "Ich dachte, ich sei in 34 Jahren in der Psychiatrie hart geworden, aber jetzt weiß ich, dass ich noch nicht alles erlebt habe." Lorenz leitet Wohngemeinschaften für psychisch Kranke in Geretsried.

Doch sie habe zu 99 Prozent positive Erfahrungen gemacht. Und unzählige Werbegeschenke, Gummibärchen und Butterbrezen zwischen Icking, Jachenau und Bad Tölz verteilt. "Mich motiviert das. Ich bin sicher, dass ein Landrat die richtigen Stellen nerven und somit viel bewegen kann", sagte Lorenz.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: