Vorläufiges Ergebnis der Bürgerbefragung:Deutliches Votum für Supermarkt

Jeder zweite Ickinger wünscht sich ein solches Geschäft am Ort - das ist das Resultat einer Befragung, die bei der Bürgerversammlung bekanntgegeben wird. Die Erhebung wird jetzt im Detail ausgewertet.

Von Isabel Meixner

Vorläufiges Ergebnis der Bürgerbefragung: Aufmerksame Zuhörer: die Ickinger bei der Bürgerversammlung.

Aufmerksame Zuhörer: die Ickinger bei der Bürgerversammlung.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Die Hälfte der Ickinger wünscht sich einen Supermarkt. Dieses vorläufige Endergebnis der Befragung gab Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) während der Bürgerversammlung am Donnerstag bekannt. Von den 1549 Personen hatten 758 angekreuzt, einen Supermarkt mit der Größe des Aldi- oder Rewe-Marktes in Wolfratshausen einem Dorfladen vorzuziehen. 303 finden das Angebot ausreichend, 472 wollen einen Dorfladen. Knapp die Hälfte der wahlberechtigten Ickinger, unter ihnen auch Jugendliche ab 14 Jahren, beteiligten sich in den vergangenen zwei Wochen an der Befragung, die am Donnerstag endete. Ein Endergebnis soll am Montag vorliegen.

Margit Menrad wertete das Ergebnis am Freitag als "deutliches Votum", dass sich die Bürger einen Supermarkt wünschen. "Mich hat das Ergebnis nicht überrascht, aber mich hätte kein Ergebnis überrascht", sagte sie. Zu kontrovers hatten Zuhörer auf verschiedenen Veranstaltungen über das Thema Nahversorgung diskutiert. Die Befragung sei zwar nicht wie ein Bürgerentscheid bindend, und sie wolle dem Gemeinderat nicht vorgreifen, aber: "Wir sind da, um für die Bürger zu entscheiden." Der Gemeinde Icking liegen die Anfragen von zwei Investoren vor, die auf der Wiese gegenüber dem Bauhof an der B 11 einen Supermarkt teilweise in den Hang hinein bauen wollen.

Menrad warnte in ihrem Tätigkeitsbericht auf der Bürgerversammlung davor, dass ein solcher Bau mit 75 Parkplätzen ein "erheblicher Eingriff" ins Ortsbild darstellen würde. Die Bögen der Bürgerbefragung werden nun nach Ortsteilen und Alter ausgewertet und das genaue Ergebnis dem Gemeinderat in der nächsten Sitzung am Montag, 13. Mai, vorgelegt.

Ein Thema war das Ergebnis für die 50 auf der Versammlung anwesenden Bürger nicht. Auch zum Regionalplan für Windenergie im Landkreis, über den Bereichsleiter Dirk Woldrich und Projektentwickler Severin von Woyna von Green City Energy referierten, gab es nur wenige Nachfragen. Bürger, die sich von den Planungen betroffen fühlen, können noch bis Ende April Einwände formulieren. Gemeinderätin Vigdis Nipperdey (Ickinger Initiative) fragte, warum der Bau von Windrädern im Norden des Landkreises trotz der Nachttiefflugzone der Bundeswehr möglich ist. Diese wurde auf 950 Meter über Meereshöhe angehoben, sodass bis zu 200 Meter hohe Windräder problemlos gebaut werden könnten, antwortete von Woyna. Nipperdey wollte außerdem wissen, warum die Alpen von der Planung ausgenommen sind. Die Berge gelten als schützenswerter Raum, in die nicht eingegriffen werden darf.

Die wenigen Bürger, die sich im abschließenden Teil des Abends meldeten, stellten diverse Fragen rund um das Fahrrad. Ein Zuhörer wies auf den fehlenden Fahrradständer vor dem Rathaus hin und erkundigte sich nach dem Radweg nach Ebenhausen. Er fahre dort häufig zum Einkaufen hin und müsse über Irschenhausen pro Strecke jeweils 35 Höhenmeter zurücklegen. Der Fahrradweg nach Ebenhausen beschäftigt die Gemeinde seit Jahren, doch ihr fehlen die nötigen Grundstücke. Manche Eigentümer verkaufen nicht, sagte Margit Menrad, "enteignet wird man dafür nicht". Rainer Trebuth klagte über Löcher am Talberg, die das Herunterfahren mit dem Rad "sehr gefährlich" machten.

Gerhard Jakobi erkundigte sich nach dem Einheimischenmodell im Schäftlarner Weg. Die Gemeinde hatte das Areal vor mehr als 20 Jahren von der Stadt München gekauft, um günstigen Wohnraum zu schaffen, doch das gestaltet sich schwierig. Die Gemeinde hat eine Entwässerungs- und Standsicherheitsprüfung in Auftrag gegeben, die noch nicht realisiert werden konnte. Und ohne diese und andere Berichte, darunter das Umwelt- und Artenschutzgutachten, darf nicht gebaut werden.

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