Vor der Stichwahl zum Landrat:"Wie können wir uns kennenlernen?"

Vor der Stichwahl zum Landrat: Anton Demmel hat sein Wahlergebnis in kleinem CSU-Kreis im Posthotel Hofherr in Königsdorf gefeiert.

Anton Demmel hat sein Wahlergebnis in kleinem CSU-Kreis im Posthotel Hofherr in Königsdorf gefeiert.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

CSU-Kandidat Anton Demmel räsoniert darüber, wie er bis zur Stichwahl noch möglichst viele Wähler auf seine Seite zieht

Von Arnold Zimprich, Königsdorf

"Ich hab mit allem gerechnet", sagt CSU-Landratskandidat Anton Demmel, als er um 21 Uhr auf die Zwischenergebnisse schaut. Er steht da gerade bei knapp 31 Prozent der Stimmen. Dass es eine Stichwahl mit dem amtierenden Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) geben wird, der den ganzen Abend bei etwa 40 Prozent lag, ist längst klar. Im Königsdorfer Posthotel Hofherr sitzt die CSU zu zehnt gemütlich zusammen - Corona hin oder her. "Wahlparty ist das hier aber keine", betont Frauenunions-Vorsitzende Sabine Lorenz.

Demmels Wahlspruch "Pack ma's" bewahrheitet sich an diesem Abend. Der 49-jährige Königsdorfer macht sich Gedanken, wie er in der Stichwahl weitere Wähler auf seine Seite ziehen kann. "Es ist Zeit für einen Wechsel. Wie machen wir das, dass wir uns jetzt kennenlernen?", sagt er in Bezug auf Wähler, die er gerne noch gewinnen würde.

Was Demmel wundert, ist die mangelnde Unterstützung für die Grünen. "Ich habe mir vorstellen können, dass es mit den Grünen ganz anders raus geht", sagt Demmel. "Einen Grünen-Hype kann ich nicht erkennen. Ich habe durchaus damit gerechnet, mit Klaus Koch in die Stichwahl zu kommen." Auf die Frage, was er machen will, wenn es bei der Stichwahl nicht klappt, reagiert der Königsdorfer Bürgermeister ausweichend. "Jetzt lösen wir sie ab", sagt er siegesbewusst. "Wenn ich Landrat werde, werde ich mir vor allem die Zahlen ganz genau anschauen, schließlich habe ich das mal gelernt."

Mit der Haushaltspolitik von Josef Niedermaier geht Demmel hart ins Gericht. "Die Menschen sind zwar zufrieden, das ist schön und gut. Aber wollen nicht viele eine Veränderung?" Zwischen den Zeilen hört man heraus, dass Demmel gerne doch auf Anhieb ein wenig mehr Stimmen erhalten hätte. Da kommt Rainer Kopnicky herein, der frisch gebackene Königsdorfer CSU-Bürgermeister - und die Welt in Königsdorf ist vorerst wieder in Ordnung.

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