Vor der Kommunalwahl:CSU fordert ein Flussbad

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Hier an der Alten Floßlände könnte zum Beispiel das Flussbad entstehen. Auf einen Standort festlegen will sich die CSU derzeit aber noch nicht.

(Foto: Manfred_Neubauer)

Bürgermeisterkandidat Günther Eibl bringt sich in Wolfratshausen für den Wahlkampf in Stellung. Er will den Zugang zur Loisach erleichtern - und das Stadtleben allgemein attraktiver machen

Von Florian Zick, Wolfratshausen

Das halb abgerissene Isar-Kaufhaus ließ sich freilich nicht wegretuschieren, dafür liegt die Ruine einfach zu zentral, mitten in der Altstadt. Ansonsten sieht Wolfratshausen auf den Fotos aber aus wie eine Bilderbuchstadt: die gemütliche Marktstraße, der grüne Bergwald, die saubere Loisach. "Wolfratshausen hat definitiv eine Perspektive", sagt Günther Eibl, der Bürgermeisterkandidat der CSU. Man müsse das Potenzial nur richtig nutzen.

Eibl hat mit dem gestrigen Donnerstag den Wahlkampf so richtig eingeläutet. In mehreren Runden hat die CSU in einem Bürgerdialog Anregungen für ihr Wahlprogramm gesammelt. Die Ideen sind nun gebündelt in einem Programmheft erschienen, reich dekoriert mit schönen Wolfratshausen-Motiven. Das Leben in der Stadt könnte aber noch so viel schöner sein, so das Versprechen des Heftchens. Man müsse nur die darin enthaltenen Ideen auch umsetzen. Dafür brauche es aber auch einen Wechsel an der Rathausspitze, findet CSU-Stadtrat Peter Plößl. "Wolfratshausen hat einen neuen Bürgermeister dringend nötig", sagt er.

Kommunalwahl 2020

CSU-Kandidat Günther Eibl will Klaus Heilinglechner aus dem Wolfratshauser Rathaus verdrängen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Das Wahlprogramm der CSU ist in sechs große Themenfelder gegliedert - Stadtentwicklung, Verkehr, Wirtschaft, Familie, Sport und interkommunale Zusammenarbeit. Es enthält bekannte Forderungen wie den Bau einer neuen Dreifachturnhalle oder die Flexibilisierung der Kinderbetreuung. Aus dem Bürgerdialog sind aber auch sehr interessante Vorschläge hervorgegangen. So will sich die CSU unter anderem für ein familienfreundliches Flussbad an der Loisach einsetzen.

In München gibt es ein ähnliches Projekt. Wegen der hohen Kosten und der vielen rechtlichen Fallstricke zieht sich die Debatte über ein Flussbad an der Isar aber immer noch hin. In Wolfratshausen werde man es deshalb auch anders machen, verspricht Eibl. An der Loisach gebe es viele Stellen, an denen man schon jetzt gut ins Wasser könne. Er selbst gehe zum Beispiel immer am sogenannten Walsersteg baden. Man müsse nur die Einstiegsmöglichkeiten ein bisschen verbessern, so Eibl, dann sei ein Flussbad schnell zu realisieren.

Vor der Kommunalwahl: undefined

Auch am Vorhaben, die Floßrutsche am Kastenmühlwehr zu reaktivieren, hält die CSU fest. Wenn sich Wolfratshausen weiter internationale Flößerstadt nennen wolle, dann gehöre eine innerstädtische Floßrutsche einfach dazu, findet Eibl. Dann seien nämlich auch wieder Floßfahrten direkt in Wolfratshausen möglich.

Beim Verkehr will die CSU dafür sorgen, dass man auch als Radfahrer sicher durch die Stadt kommt. Durch eine integrierte Ampelschaltung soll zudem die Grüne Welle auf den Hauptverkehrsstraßen verbessert werden. Und wenn irgendwo Flächen versiegelt werden, dann soll am besten nicht mit Asphalt passieren. Magerböden eigneten sich oft genauso gut, sagt Eibl.

Um das alles finanzieren zu können, will die CSU vor allem bei Unternehmen aus der IT-Branche oder aus dem Bereich der neuen Medien dafür werben, sich in Wolfratshausen anzusiedeln. Kommunale Steuern wie die Grund- oder die Gewerbesteuer sollen dagegen auf keinen Fall erhöht werden. Lieber will man sich noch bei Partnerstädten wie Iruma oder Barbezieux noch nach kleinen Tricks und Kniffen erkundigen. Allgemein müssten die Beziehungen zu den Partnerstädten professionalisiert werden, findet Eibl. Man müsse voneinander lernen, nicht nur bei Festen miteinander tanzen.

Neben dem Flussbad enthält das Wahlprogramm der CSU übrigens noch andere Freizeitideen. So sind ein Fitnesspfad, eine Downhill-Strecke und Einrichtungen für andere Outdoor-Aktivitäten vorgesehen. Die umstrittene Surfwelle am Kanal der Weidachmühle hat die CSU in ihrem Programmheft dagegen ganz bewusst ausgeklammert. Das sei ein bereits laufendes Projekt, findet Bürgermeisterkandidat Eibl. In einem klassischen Zukunftsprogramm habe die Surfwelle deshalb auch nichts verloren.

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