Von jungen Juroren ausgezeichnet:Urmel für das Blaubeerhaus

Penzberger Urmel

Ein Urmel für Erzähl- und Illustrationskunst: Claudia Carls und Irmgard Michaelis, Mutter der Autorin Antonia Michaelis, nehmen in der Penzberger Stadtbücherei von Kindern den Preis entgegen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Penzberger Kinder verleihen Literatur- und Illustrationspreis

Von Nadja Schäble, Penzberg

Eine Geschichte zwischen Bullerbü-Abenteuer und der kindgerechten Darstellung des Zweiten Weltkrieges hat das Rennen um das "Penzberger Urmel" gemacht. Nach vier Samstagen mit Bücherfrühstück haben sich die 18 Kinder einstimmig für "Das Blaubeerhaus" entschieden. Geschrieben hat das Buch Antonia Michaelis. Auch die Illustrationen spielen bei der Bewertung eine wichtige Rolle und stammen dieses Mal von Claudia Carls. Der Preis wurde am Freitag in der Stadthalle vergeben.

Der Urmel-Preis wird seit 2005 alle zwei Jahre von der Stadtbücherei vergeben. Benannt ist dieser nach dem Penzberger Schriftsteller Max Kruse, der mit seinem Kinderbuch "Urmel aus dem Eis" bekannt wurde. Im Vorfeld hatten zehn Klassen die Patenschaft für ein Buch übernommen und dieses durch Filme, Theaterstücke und mithilfe von Powerpoint präsentiert. Die zwei besten Buchvorstellungen wurden mit dem Urmel-Wanderpokal ausgezeichnet. Die Klasse 3c der Grundschule Birkenstraße und die Klasse 5e des Gymnasiums Penzberg dürfen sich darüber freuen. Zusätzlich hat sich die Kinderjury in hitzigen Diskussionen mit allen Büchern auseinandergesetzt und ihr Urteil gefällt. Die Paten des "Blaubeerhauses" sind die Jugendlichen aus dem Leseclub des Penzberger Gymnasiums.

Die 352 Seiten haben die Kinder nicht abgeschreckt, denn "die Autorin versteht es meisterhaft, detaillierteste Bilder im Kopf entstehen zu lassen", heißt es in der Urteilsbegründung. Der Roman besteht eigentlich aus zwei Geschichten. Die eine handelt von Leo und Imke, die ihre Ferien in einem alten Haus im Wald verbringen. Dort finden sie ein Tagebuch der früheren Bewohner. Dass diese Juden waren und dort versteckt wurden, fällt auf den ersten Blick nicht auf. Antonia Michaelis verwebt die zwei Geschichten der Kinder aus Vergangenheit und Gegenwart auf aufregende Weise miteinander. Die schwarz-weißen Illustrationen lassen ausgiebig Platz für die eigene Fantasie und unterstreichen doch die Geschehnisse der jeweiligen Zeit.

Moderieren durften die Preisverleihung ebenfalls zwei Jugendliche aus der Kinderjury. Siegerin Antonia Michaelis wurde hierbei von ihrer Mutter vertreten. Sie selbst hilft im Moment bei dem Bau einer Schule in Madagaskar. Ihr Preisgeld von 1000 Euro, von der Sparkasse Oberland gestiftet, wird ebenfalls für dieses Projekt eingesetzt.

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