Vollmar-Akademie:Bayern-SPD soll Aspenstein sichern

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Der Kreisverband der Sozialdemokraten macht den Landesvorstand für das drohende Aus der Bildungsstätte verantwortlich und fordert ein neues Konzept.

Von Konstantin Kaip, Kochel am See

Die Ankündigung der Georg-von-Vollmar-Akademie, ihre Bildungsstätte auf Schloss Aspenstein zum Jahresanfang 2019 zu schließen, hat die Sozialdemokraten im Landkreis alarmiert. Der SPD-Kreisverband macht für das drohende Aus die Bayern-SPD verantwortlich und fordert vom Landesvorstand nun ein neues Konzept, um die SPD-nahe Einrichtung in Kochel zu erhalten. "Mit Bestürzung" nehme man die Nachricht zur Kenntnis, dass der Akademieverein die Bildungsstätte nicht mehr weiterführen könne, weil öffentliche Fördermittel wegfallen, erklärt der Kreisvorsitzende Wolfgang Werner. Leider habe es die Führung der SPD in Bayern "in den letzten Jahren nicht vermocht, dem seit langem absehbaren Wegfall von Zuschüssen mit einem zukunftsweisenden Konzept zu begegnen".

Die Einrichtung, die gerade ihr 70-jähriges Bestehen gefeiert hat, sei "als Parteischule der bayerischen SPD gegründet und in weiten Teilen von Mitgliedsbeiträgen aus zurückgegebenem Parteivermögen finanziert" worden, heißt es in der Erklärung des Kreisverbands. Als Akademie der politischen Erwachsenenbildung sei sie dann Ende der Sechziger Jahre auf eine neue finanzielle und rechtliche Grundlage gestellt worden, stehe aber weiterhin der Sozialdemokratie nahe. So gehörten dem Vorstand bis heute die jeweiligen Landesvorsitzenden an führender Stelle an. "Der Bestand und die Arbeit der Akademie - und damit eine politische Gesamtverantwortung - liegen über die rechtliche Zuständigkeit des Vereinsvorstandes hinaus bei der Führung der Bayern-SPD."

Deshalb fordert der Kreisverband Bad Tölz-Wolfratshausen vom Landesvorstand der Partei "im Zuge des Erneuerungsprozesses ein umfassendes Bildungskonzept, das den Erhalt der Georg-von-Vollmar-Akademie am Standort Kochel einschließt". Dieses Konzept solle dem Landesparteitag Ende Januar 2019 "einschließlich einer von uns für möglich erachteten Finanzierung" vorgelegt werden. Zudem soll der Vorstand der Bayern-SPD dafür sorgen, dass bis zur Realisierung des Konzepts "keine vollendeten Tatsachen" wie Verkauf oder externe Nutzung geschaffen werden. Die angekündigte Schließung ist eine Folge des desaströsen SPD-Ergebnisses bei der Landtagswahl, in dessen Folge die staatlichen Zuschüsse für die Akademie um 450 000 Euro gesunken sind.

© SZ vom 19.11.2018 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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