Volksbegehren gegen Studiengebühren:Benediktbeuern vorne

Mehr als elf Prozent der Wähler im Landkreis unterschreiben beim Volksbegehren gegen Studiengebühren. Prozentual die meisten Stimmen werden in Benediktbeuern gesammelt, gefolgt von einer Überraschung.

Mehr als elf Prozent der wahlberechtigten Menschen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen haben in den Rathäusern gegen die Studiengebühren unterschrieben. Kreisrat Paul Wildenauer, Sprecher des lokalen Aktionsbündnisses, meldete gegen 18 Uhr eine regionale Beteiligung von 11,13 Prozent. In Geretsried lagen die Listen bis 20 Uhr aus, zwei Stunden vor Schluss hatten sich 11,73 Prozent der Geretsrieder Bürger mit ihrer Unterschrift gegen die Studiengebühren ausgesprochen. In Wolfratshausen lag die Quote bei 12,6 Prozent, in Bad Tölz bei 10,4. Die Ergebnisse spiegeln das bayernweite Resultat aus der zweiwöchigen Phase des Volksbegehrens wider: Zum Mittwochmittag hin hatten sich bayernweit bereits in allen großen Städten mehr als zehn Prozent eingetragen.

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nahmen insgesamt mehr als 10 000 von etwa 90 000 wahlberechtigte Menschen teil. Bis sechs Tage vor Ablauf der Frist hatten sich lediglich 4054 Personen in die ausgelegten Listen eingetragen, sagte Paul Wildenauer; die Quote lag damit erst bei 4,5 Prozent. In fast allen Gemeinden des Landkreises wurde die bayernweit erforderliche Quote von zehn Prozent erfüllt, lediglich fünf Gemeinden blieben im einstelligen Bereich: In Egling stimmten 9,68 Prozent ab, in Gaisach 9,17 Prozent, in Reichersbeuern 7,89 Prozent, in Dietramszell 6,5 Prozent und in Jachenau mit 34 Unterzeichnern 5,09 Prozent. Die meisten Bürger unterschrieben in dem Studentendorf Benediktbeuern (14,29 Prozent) und der Gemeinde Königsdorf (14,26 Prozent). Ein Ergebnis aus Schäftlarn lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor; die Gemeinde hatte dort bis 20 Uhr geöffnet.

Sollte sich die erste Einschätzung für Gesamtbayern bestätigen und das Volksbegehren für die Gegner der Studiengebühren ein positives Ende nehmen, sind die Gebühren aber noch nicht abgeschafft. Pflichtet der Bayerische Landtag dem Volksbegehren nicht bei, geht es in die nächste Phase: den Volksentscheid. Dieser würde dann zwischen Mai und September stattfinden.

Wolfratshausen (vorläufig): 12,60

Bad Heilbrunn: 10,04

Bad Tölz (vorläufig): 10,40

Benediktbeuern: 14,29

Bichl: 12,50

Dietramszell: 6,50

Egling: 9,68

Eurasburg: 12,83

Gaisach: 9,17

Geretsried (vorläufig): 11,73

Icking: 12,32

Jachenau: 5,09

Kochel: 12,34

Königsdorf: 14,26

Lenggries: 10,39

Münsing: 10,40

Reichersbeuern (Verwaltungsgemeinschaft mit Sachsenkam und Greiling): 7,89

Wackersberg: 10,58

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