Verkehrsprojekte:Fahrgäste der S 7 brauchen Geduld

S 7 - S-Bahn

In Hohenschäftlarn stehen Bauarbeiten an den Bahnübergängen an. Die Schrankenanlage am Bahnhof soll aber nicht erneuert werden.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Viele Verkehrsprojekte behindern Pendler: Es werden Schienen erneuert und im Bahnhof Wolfratshausen beginnen Arbeiten für die Verlängerung der S7.

Von Ingrid Hügenell

Den Fahrgästen der S 7 stehen wieder einige harte Wochen bevor. In den Pfingstferien, vom 19. Mai bis 3. Juni, verkehrt die S-Bahn nur von und bis Höllriegelskreuth. Auf der weiteren Strecke bis Wolfratshausen wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Anschließend, bis zum 9. Juni, fährt die S-Bahn immerhin bis Baierbrunn, der Schienenersatzverkehr nach Wolfratshausen besteht aber weiter. Die Fahrzeit von und nach München wird sich dadurch erheblich verlängern.

Der Grund: Zwischen Ebenhausen-Schäftlarn und Baierbrunn werden die Schienen erneuert. Es handele sich um die Fortsetzung der Arbeiten vom Sommer 2016, erklärt ein Bahnsprecher. Damals wurden die Schienen zwischen Icking und Ebenhausen neu verlegt.

Gleichzeitig werden im Bahnhof Wolfratshausen schon erste Arbeiten für die Verlängerung der S-Bahn nach Geretsried vorgenommen, obwohl das Planfeststellungsverfahren noch läuft. Die Bahn geht offenbar aber davon aus, dass die Verlängerung kommt. "Wir machen jetzt Dinge, von denen wir schon wissen, dass wir sie auf jeden Fall brauchen", erklärt der Bahnsprecher. So würden eine Weiche entfernt und ein Abstellgleis erneuert. "Das muss ganz neu geordnet werden", sagt der Bahnsprecher über die Gleise im Bahnhof Wolfratshausen. Dabei werde man darauf achten, das Industriegleis der Geretsrieder Firma Tyczka Energy offen zu halten.

In Hohenschäftlarn stehen während der Gleiserneuerung auch Bauarbeiten an den Bahnübergängen an. Einer davon liegt kurz vor der Kreuzung der Starnberger Straße, die zur Autobahn führt, mit der Bundesstraße 11. Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) äußerte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Bedenken, was die Arbeiten betrifft: "Wenn das passiert, sind wir total abgeschnitten."

Das Konzept sehe vor, dass immer mindesten ein Bahnübergang offen bleibe, versichert der Bahnsprecher. Etwas südlich der Starnberger Straße gibt es einen weiteren Bahnübergang. Es werde einen Ortstermin mit dem Projektleiter der Bahn und Vertretern der betroffenen Gemeinden geben, sagt der Bahnsprecher. Was genau wann gesperrt werde, stehe noch nicht fest. Die Schrankenanlage am Hohenschäftlarner Bahnhof werde nicht erneuert. Am Bahnsteig der Station Ebenhausen sollen während der Gleiserneuerung ebenfalls kleinere Arbeiten vorgenommen werden wie die Erneuerung der Beleuchtung. Wegen der Nähe zu anderen, bereits barrierefreien Stationen, nämlich denen in Icking und Hohenschäftlarn, besteht dem Sprecher zufolge derzeit keine Aussicht, dass Ebenhausen bald ebenfalls barrierefrei wird. Dazu nutzten zu wenige Fahrgäste diesen Halt.

Auch auf der Garmischer Autobahn A 95 wird in diesem Jahr gebaut. Die Bauarbeiten sollen bald nach den Faschingstagen beginnen, wie Josef Seebacher von der Autobahndirektion Südbayern auf Anfrage mitteilt. Der genaue Beginn stehe noch nicht fest und hänge auch stark vom Wetter ab. Vom Autobahndreieck Starnberg bis hinter die Anschlussstelle Schäftlarn werden marode Brückenbauwerke erneuert. Das wichtigste ist Seebacher zufolge das direkt am Starnberger Kreuz. Dort sind ohnehin die Fahrspuren verschmälert und die Geschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer begrenzt worden. Außerdem wurde die Konstruktion verstärkt.

Erneuert werden zudem fünf weitere Brücken rund um die Anschlussstelle Schäftlarn, etwa die, unter der die Staatsstraße von Starnberg nach Schäftlarn verläuft. Die Staatsstraße werde im Zuge der Bauarbeiten auch verbreitert, sagt Seebacher. Um die Anschlussstelle Schäftlarn benutzbar zu halten, müssen dort die Rampen teils verlegt werden. Seebacher spricht von "komplexer Verkehrsführung". Um die Arbeiten möglich zu machen, werden die Fahrbahnen der Autobahn verschwenkt - zunächst fließt in diesem Jahr der Verkehr aller vier Spuren auf den beiden Fahrspuren Richtung Süden, die dafür verbreitert wurden. 2019 wird dieselbe Vorgehensweise verschoben angewendet. Seebacher rechnet nicht mit starken Behinderungen, denn die A 95 sei nicht so stark befahren. "Wir haben da kein Problem mit der Leistungsfähigkeit." Nur bei starkem Ausflugsverkehr "könnte es ein bissl zwicken".

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