Verkehr:Fahrt aufnehmen

Verkehr: Bürgermeister Ruhdorfer gibt einen ausführlichen Rechenschaftsbericht.

Bürgermeister Ruhdorfer gibt einen ausführlichen Rechenschaftsbericht.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

B 11, Umgehungsstraße und Barrierefreiheit: Mobilität bewegt die Schäftlarner in ihrer Bürgerversammlung - und Tausendfreund fordert Radwegeausbau

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Der Verkehr beschäftigt die Schäftlarner derzeit wie kein anderes Thema. Das wurde bei der Bürgerversammlung mit etwa 100 Besuchern am Mittwoch wieder deutlich. Neben dem Ausbau der B 11 in Hohenschäftlarn ging es erneut um die geplante Umgehungsstraße. Walter Neumeyer aus Neufahrn meldete sich zu Wort und kritisierte die ortsnahe Trasse durch Felder und Äcker: "Die Straße durch die Flur, das ist unmöglich", sagte er. Neumeyer hatte einen Gegenvorschlag: Man könnte doch die Anschlussstelle Schäftlarn der Autobahn zumachen und dafür am Gewerbegebiet Schorn etwa fünf Kilometer nördlich einen Vollanschluss bauen. Wenn Starnberg, Baierbrunn und Schäftlarn sich zusammentäten und "voll auf die Behörde losgehen", müsste das schon zu schaffen sein, war sich Neumeyer sicher.

Dazu meldete sich Wolfgang Herzog, der berichtete, er habe kürzlich ein Mitglied des Verkehrsausschusses des Bayerischen Landtags getroffen und diesen Vorschlag angebracht. Der Parlamentarier habe gesagt, wenn der Schäftlarner Gemeinderat das beschließen würde, würde sich der Verkehrsausschuss mit einer Schließung des Anschlusses befassen.

Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) sagte, gemeinsame Aktionen mit Starnberg und Baierbrunn zum Thema Umfahrung halte er für unwahrscheinlich. Er bat Herzog aber darum, ihm den Ansprechpartner aus dem Ausschuss zu nennen, damit er sich mit ihm in Verbindung setzen könne. Ruhdorfer hatte zuvor in seinem ausführlichen Rechenschaftsbericht auch über den aktuellen Stand der Planung für die Umfahrung gesprochen.

Kurz zusammengefasst: In diesem Jahr passiert nichts mehr. "In den nächsten Monaten" werden aber die Ergebnisse der Untersuchungen erwartet, die nach dem Abschluss der moderierten Bürgerbeteiligung in Auftrag gegeben worden waren. Dabei geht es zum einen um ökologische Untersuchungen, zum anderen um Vorplanungen für die drei übrig gebliebenen Varianten. Im ersten Quartal 2017 könne der Gemeinderat dann weitere Schritte beschließen, sagte Ruhdorfer.

Seit Jahren beschäftigt auch der barrierefreie Ausbau des S-Bahnhofs Ebenhausen die Schäftlarner. Ruhdorfer sagte in seinem Bericht, das Innenministerium habe zugesagt, dass geprüft werde, ob die Station ins Ausbauprogramm 2019 aufgenommen werde. GU-Vorsitzender Ekkehard Körner fragte nach, ob die Gemeinde einen entsprechenden Antrag gestellt habe, was Ruhdorfer bejahte.

Als Vertreterin des Landrats war die stellvertretende Landrätin und Pullacher Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) in die Bürgerversammlung gekommen. "Die B 11 hat das ganze Isartal sehr beschäftigt und belastet", sagte sie. Die Sperrung habe auch gezeigt, wie wichtig die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs und des Radwegenetzes im Landkreis sei. Tausendfreund berichtete dazu, dass die Buslinie 904, die zwischen Hohenschäftlarn und Starnberg verkehrt, nun im Stundentakt fährt, und das auch am Wochenende. Sie rief die Schäftlarner dazu auf, den Bus auch zu nutzen. In der gesamten Metropolregion soll zudem ein Leihrad-System eingerichtet werden, über das man auch an den S-Bahn-Stationen Räder ausleihen kann.

Weiter berichtete Tausendfreund, dass im Schäftlarner Familienzentrum ein Familienstützpunkt des Landkreises eingerichtet werde. Dort können sich Familien aus dem Bereich Schäftlarn, Baierbrunn, Pullach, Straßlach-Dingharting und Grünwald beraten lassen und Unterstützung erhalten. Zunächst eröffnet der Landkreis insgesamt sechs Stützpunkte. Das Programm, das sich an alle Arten von Familien richtet, wird vom Freistaat gefördert.

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