Vereineheim Dorfen:Kultur braucht einen Parkplatz

Gemeinde Icking prüft die Möglichkeiten

Von Claudia Koestler

Icking - Schmale Straßen prägen den Ickinger Ortsteil Dorfen. Das dortige Vereineheim ist nicht nur abendlicher Treffpunkt für Einheimische. Dort finden auch regelmäßig Kabarett-, Theater- oder Musikaufführungen statt. Die Besucher haben allerdings ein Problem, wenn sie mit dem Auto kommen: Die Parkplätze reichen bei Weitem nicht aus, und so weichen viele auf die umliegenden Straßen aus. Damit verstopfen sie die Zuwege, so dass im Notfall Rettungswagen oder Feuerwehr nicht mehr durchkämen. Der Gemeinderat will daher mit Grundeigentümern und Fachplanern prüfen, ob sich ein Parkplatz in der Nähe des Vereinheims bauen ließe, am besten auf der gegenüberliegenden Wiese. Einem entsprechenden Antrag der Parteifreien Wählergemeinschaft Icking (PWG) stimmte die Mehrheit des Gemeinderats am Montag zu.

"Die Parksituation in Dorfen ist mangelhaft", hatte Matthias Ertl (PWG) zuvor erklärt. Die Dorfener seien inzwischen "richtig sauer, dass sich nichts bewegt". Und wenn die Gemeinde nicht agiere, "befürworten wir die Situation, wie sie ist - und dann gibt es einen Aufstand im Dorf", prophezeite er. Sollte sich nach der Prüfung zeigen, dass der Bau teuer käme, könne man immer noch diskutieren.

Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) wies darauf hin, dass Teile der Wiese, auf die Ertl und die PWG ein Auge als mögliche Fläche für den Parkraum geworfen haben, nicht nur in Privatbesitz sind; sie wiesen zudem ein Gefälle von zehn Metern auf. "Deswegen ist es eben nicht einfach, dort etwas zu bauen", erklärte sie. Einer verwaltungsinternen Schätzung zufolge würde der Bau eines Parkplatzes dort rund 250 000 Euro kosten. Auf jeden Fall werde eine Erschließung "nicht ganz trivial", merkte Georg Linsinger (UBI) an. Deshalb sei es wohl sinnvoll, wenn die Gemeinde das Grundstück oder einen Teil davon erwerbe.

Josef Mock (UBI) war jedenfalls "dankbar, dass das Thema angestoßen wird." Das Vereineheim möge zwar theoretisch ausreichend Parkplätze haben, doch bei Veranstaltungen reichten diese "hinten und vorne nicht", bestätigte er. "Dass noch nichts passiert ist, wundert mich." Auch ihm sei wichtig, die Möglichkeiten zumindest einmal auszuloten. Mock zufolge müsse es auch "kein Riesenplatz werden, es reicht hinter dem Stadl ein zweireihiger Parkplatz, und dort ist auch das Gefälle nicht so stark". Das würde Situation insgesamt verbessern, "und das sollte sich die Gemeinde für ihre Bürger schon etwas kosten lassen."

Christian Mielich war zwar grundsätzlich auch für mehr Parkplätze in Dorfen: "Wir wollen die Veranstaltungen, wir wollen die Ruhe im Dorf, und ich sehe, dass die Parksituation aber derzeit katastrophal ist." Ihm missfiel aber, für die Lösung die Wiese zu nutzen. "Wir schreien laut, wenn es um Versiegelung geht, und jetzt nehmen wir das nächstbeste Grundstück und verbauen es", mahnte er. Stattdessen sollte besser ein gemeindeeigenes Grundstück in Betracht gezogen werden, auch wenn dieses mehrere hundert Meter vom Vereineheim entfernt liegt. Aus diesem Grund stimmten er und Lisa Häberlein (SPD) gegen den Antrag.

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