Unwetter:Fast 80 Einsätze wegen "Bianca"

Das winterliche Sturmtief wütet auch im Landkreis und hält die Rettungskräfte von Donnerstagabend bis Freitag auf Trab. Im benachbarten Penzberg fährt ein Mann gegen einen umgestürzten Baum und verletzt sich.

Von Claudia Koestler

Erst der Wintereinbruch mit Schneefall und Glätte und kurz darauf orkanartige Winde: Sturmtief "Bianca" hat am Donnerstagabend die Rettungskräfte des Landkreises und der Region an ihre Grenzen gebracht und für massive Schäden gesorgt. In Penzberg verletzte sich ein 34-jähriger Mann, als er auf der Staatsstraße 2064 in Richtung Seeshaupt einen umgestürzten Baum zu spät erkannte und dagegen prallte. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hingegen kam nach Angaben der Rettungsorganisationen niemand zu Schaden.

Bis Freitagmittag verzeichneten die Feuerwehren des Landkreises 78 Einsätze. In Königsdorf riss das Sturmtief kurz vor 21 Uhr am Donnerstagabend einen hohen Baum aus der Erde. Die Alarmierung führte zum ersten Einsatz, der beileibe nicht der letzte bleiben sollte. "Über den gesamten Landkreis verteilten sich diesmal die Einsätze der Feuerwehren wegen überwiegend umgestürzter Bäume", sagt Stefan Kießkalt, Sprecher der Kreisbrandinspektion. Der Kesselberg war zeitweise blockiert, Dächer wurden abgedeckt, Balkonbrüstungen herausgerissen.

Kießkalt zufolge sorgte der Sturm im Verlauf der Nacht landkreisweit für so viele Schäden, dass es den Feuerwehren teilweise nicht mehr möglich war, alle zeitnah zu beseitigen. "Die Gefahr, dass Einsatzkräfte von umstürzenden Bäumen getroffen werden, war einfach zu groß", erklärt der Pressesprecher. In der Folge mussten die ehrenamtlichen Retter Straßensperren einrichten, um die Bürger vor bereits umgestürzten oder umstürzenden Bäumen und fallenden Ästen zu schützen. Gesperrt wurden unter anderem die Staatsstraße 2072 zwischen der Abzweigung Hechenberg und Bad Tölz, die Staatsstraße 2073 zwischen Emmerkofen und Weihermühle, sowie die Straße zwischen Dietramszell und Holzkirchen. Zudem geht Kießkalt davon aus, dass örtlich weitere Straßen gesperrt werden mussten. Mit Verkehrsbeeinträchtigungen musste folglich noch am Freitag gerechnet werden.

Gegen 22.40 Uhr stellte zudem die Deutsche Bahn den Betrieb der S-Bahn-Linien komplett ein, darunter auch den der S 7. Obwohl die Strecke München-Wolfratshausen und umgekehrt am Freitagmorgen für den Berufsverkehr wieder freigegeben war, mussten die Passagiere trotzdem noch mit Verspätungen und kurzfristigen Ausfällen rechnen.

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