Untermarkt 10:Die Stäwo ist bereit

Untermarkt 10: Privater Investor oder städtische Wohnungsbaugesellschaft? Noch ist nicht entschieden, wer den Untermarkt 10 erhalten soll.

Privater Investor oder städtische Wohnungsbaugesellschaft? Noch ist nicht entschieden, wer den Untermarkt 10 erhalten soll.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Wolfratshauser Wohnungsbaugesellschaft würde die Immobilie übernehmen

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Entscheidung, ob die Stadt Wolfratshausen ihr denkmalgeschütztes Gebäude am Untermarkt 10 behält und der städtischen Wohnungsgesellschaft Stäwo zur Sanierung überlässt oder an einen privaten Investor in Erbpacht vergibt, ist noch nicht endgültig gefallen. Einen entsprechenden Antrag haben CSU, SPD und Grüne im Stadtrat zurückgestellt - nun wollen die Fraktionen gemeinsam mit der BVW einen Beschluss mit breiter Mehrheit finden. Die Stäwo spricht sich nun jedoch für eine Übernahme aus. Der Antrag der drei Fraktionen erfülle nötigen die Voraussetzungen dafür, erklärt Stäwo-Geschäftsführer Lothar Ortolf.

Die Vergabe der Immobilie hatte der Stadtrat bereits im Juli vergangenen Jahres mehrheitlich beschlossen. Im Dezember wurde die Immobilie dann jedoch zur Erbpacht für private Investoren ausgeschrieben - ohne Verpflichtung zur Vergabe. Ortolf habe erklärt, eine Übernahme sei für die Stäwo nicht rentabel und wegen laufender Projekte in der Margeritenstraße und auf der Coop-Wiese auch personell nicht zu stemmen, erklärte Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) damals. Ortolf hatte dazu erklärt, die Entscheidung obliege dem Aufsichtsrat und damit der Stadt. "In dem vorgelegten Modell ist das aber nicht sinnvoll."

Der Stäwo-Geschäftsführer wehrt sich gegen Behauptungen, er habe das Projekt abgelehnt. "Ich habe mehrfach gesagt, zuletzt in meiner schriftlichen Stellungnahme an den Bürgermeister zur Weitergabe an den Stadtrat vom 5. Dezember 2017, dass die Stäwo die Sanierung unter bestimmten Umständen machen könne, auch wenn es nicht ganz einfach sei", erklärt er. Auch habe er Voraussetzungen genannt, unter denen die Stäwo das Projekt übernehmen könne - "die alle mit dem jetzt gestellten Antrag erfüllt gewesen wären". Laut Vorschlag von CSU, SPD und Grünen sollte das Gebäude nun "in Form einer Sacheinlage als Kapitalrücklage ohne Gegenleistung" an die Stäwo übertragen und nach Sanierung komplett von der Stadt zurückgemietet werden. Im Beschluss vom Juli war noch eine Übertragung in Erbpacht vorgesehen, mit offenen Mietverhältnissen.

In der vergangenen Stadtratssitzung hatte der Antrag zu einer langen kontroversen Debatte geführt. Heilinglechner hatte kritisiert, dass er nicht mit ihm als Aufsichtratsvorsitzender der Stäwo abgesprochen worden sei. Ortolf erklärt dazu, Zweiter Bürgermeister Fritz Schnaller (SPD) habe im Namen der drei Fraktionen am 7. August mit ihm über die Angelegenheit gesprochen. Zwei Tage später habe er Heilinglechner über das Gespräch mit Schnaller und seine Haltung dazu informiert.

Die verdeutlicht Ortolf mit einem eigenen Zitat: "Bevor der Stadtrat allerdings beschließt, die Immobilie an einen fremden Investor zu übergeben, sollte sie an die Stäwo übertragen werden." Das habe er bereits 2015 erklärt, damals im Zusammenhang mit dem geplanten Bürgerladen, sagt Ortolf. Und: "Das gilt für mich auch heute noch!"

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