Umweltschutz in der Region:Klimafrühling gestartet

Lob, Wünsche und Hoffnungen zum Auftakt in Benediktbeuern

Von Arnold Zimprich, Bad Tölz-Wolfratshausen

Stefan Drexlmeier, Geschäftsstellenleiter der Energiewende Oberland (EWO), war euphorisch: "Die Auftaktveranstaltung zum Klimafrühling 2019 ist für uns ein spannender Moment!" Schließlich haben sich mit Wolfgang Rzehak, Josef Niedermaier und Anton Speer die drei Landräte der Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen im Allianzsaal des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) eingefunden, dazu kommt die Penzberger Bürgermeisterin Elke Zehetner sowie die Geretsrieder Alt-Bürgermeisterin Cornelia Irmer.

Zunächst begrüßte der Hausherr, Pater Karl Geißinger, die rund 100 Gäste. "Der Begriff Klimafrühling strahlt für mich einen Optimismus und die Hoffnung aus, jetzt und hier anzufangen und etwas zu verändern". Geißinger wünschte den Organisatoren um die beiden Klimabeauftragten des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, Andreas Süß, und Garmisch-Partenkirchen, Florian Diepold-Erl, "dass es gelingt, Bewegung in die Landkreise zu bringen".

Bis zum 7. April sind im Rahmen des Klimafrühlings Oberland 114 Veranstaltungen geplant. Dazu gehören Kraftwerksbesichtigungen, Moorbegehungen, Kurse zum klimafreundlichen Kochen, klimatherapeutische Wanderungen und vieles mehr. "Der Klimafrühling ist gewachsen", sagte Andreas Süß, "Er spiegelt das wachsende Engagement in den Landkreisen wider". Im vergangenen Jahr hätten nur etwa 70 Veranstaltungen stattgefunden.

Das Programm wird von den verschiedensten Initiativen angeboten. "Wir sind überrascht, wie viele Akteure sich gemeldet haben, darunter Vereine, Firmen, Volkshochschulen", sagte Süß. Auch Schulen werden in das Rahmenprogramm des Klimafrühlings involviert. "Am 2. April bieten wir zehn verschiedene Schul-Workshops an, darunter einen 'Stromtag' oder eine Wald-Exkursion mit dem Förster", erklärte Süß.

Josef Göppel, der Energiebeauftragte für Afrika des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, referierte über die Herausforderungen, mit denen afrikanische Staaten angesichts des Klimawandels zu kämpfen haben. Göppel nannte den Klimafrühling Oberland "eine der herausragenden Initiativen" im Bereich des Klimaschutzes. "Das Engagement ist besonders zu würdigen!"

Der Gymnasiast Sandro Theile hat die Dinge selbst in die Hand genommen. Er organisierte mit anderen Schülern des Garmischer Werdenfels-Gymnasiums eine "Fridays for Future"-Demonstration - "außerhalb der Unterrichtszeiten", wie Thiele betonte. "Wir haben innerhalb von fünf Tagen 1300 Schüler auf die Straße gebracht". Eine Zahl, die auch Landrat Speer beeindruckte. "Man kann nicht früh genug beginnen, auf die Probleme aufmerksam zu machen", so Speer bei der anschließenden Podiumsdiskussion. "Endlich, endlich geht die Jugend auf die Straße" freute sich Irmer, als sie das erste Mal von den "Fridays for Future"-Demos hörte. Sie wünschte sich zudem mehr Unterstützung für den Radverkehr. "Kurze, schnelle und sichere Radwegeverbindungen" seien von Nöten, um die Leute vom Auto auf das Rad zu locken. Wolfgang Rzehak stellte indes das Nahverkehrskonzept im Oberland in Frage. "Ich habe nichts davon, wenn die Münchner statt mit Autos mit Verbrennungsmotor mit E-Autos in das Oberland strömen" - die Straßen seien so oder so verstopft. Rzehak fordert daher einen Ausbau des Schienennetzes, zu viel Geld sei in den Straßenausbau geflossen.

Auf die Frage, was die größte Herausforderung bei der Organisation des Klimafrühlings Oberland ist, erklärte Süß: "Die Masse an Veranstaltungen in der Kürze der Zeit umzusetzen" - schließlich dauert der Klimafrühling nur drei Wochen.

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