Umstrukturierung bis 2019:Sparkasse reduziert Filialen

Sparkasse Kreissparkasse Bad Tölz

Während das Tölzer Beratungscenter in der Badstraße so bleibt, werden in der Marktstraße von Juli 2019 an nur die Geldautomaten übrig sein.

Das Kreditinstitut plant im Landkreis sechs Beratungscenter, 13 Zweigstellen und acht SB-Automaten. Die Standorte in den Stadtzentren von Bad Tölz und Wolfratshausen werden geschlossen.

Von Klaus Schieder

Die Sparkasse spannt ein neues Filialnetz im Landkreis. Geplant sind sechs große Beratungscenter, 13 Filialen und acht Selbstbedienungsstellen. Dies bedeutet, dass fünf Zweigstellen geschlossen werden. Dazu gehören unter anderem die Standorte in der Wolfratshauser Altstadt und in der Tölzer Fußgängerzone. Dort sollen nur noch Geldautomaten stehen. Die Umstrukturierung findet schrittweise bis Juni 2019 statt. Sie gehöre zum "Zielbild 2025", sagte Vorstandsvorsitzende Renate Waßmer am Donnerstag. Das Filialnetz soll in diesen acht Jahren dann unverändert bleiben.

Die Straffung sieht folgendermaßen aus: In Wolfratshausen wird der Standort an der Sauerlacher Straße zu einem Beratungscenter ausgebaut, wo Kunden täglich von 8 bis 19 Uhr (nach Vereinbarung) von Sparkassen-Experten in allen, vor allem aber komplexen Anliegen betreut werden. Dafür wird die Zweigstelle in der Altstadt zum 30. Juni in eine SB-Stelle umfunktioniert. In Geretsried gibt es gleich zwei Beratungscenter - in der Egerlandstraße und in der Händelstraße. Die Filiale im Ortsteil Stein wird zum Juni 2019 dichtgemacht. In Bad Tölz befindet sich das Beratungscenter in der Badstraße, während in der Marktstraße von Juli 2019 an nur die Geldautomaten bleiben. Die dahinter liegenden Räume im Parterre des Hauses, das der Sparkasse gehört, sollen für einen Laden angeboten werden. Mit dem Unternehmerverein "Wir für Tölz" habe man deshalb bereits Kontakt aufgenommen, sagte Vorstandsmitglied Thorsten Straubinger. Im ersten Stock soll es noch einen Service für Geschäftskunden geben. Weitere Beratungscenter sind in Lenggries und in Benediktbeuern für das Loisachtal vorgesehen.

Geschlossen werden außerdem die Zweigstellen in Eurasburg zum 30. Juni dieses Jahres und in Höhenrain bis zum 30. Juni 2019. Außerdem montiert die Sparkasse den kaum besuchten Geldautomaten in Arzbach bis Jahresende ab. An den Standorten Münsing, Icking, Kochel und Sparkassencenter Bad Tölz ändert sich nichts, sie sind weiterhin viereinhalb Tage pro Woche offen. Die kleinen Zweigstellen in der Jachenau und in Walchensee bleiben ebenfalls wie bisher zwei Mal pro Woche halbtags geöffnet. Ein Team, zwei Filialen: Dies gilt für die "Twin"-Stellen Königsdorf und Dietramszell, Egling und Waldram sowie Reichersbeuern und Gaißach. Dort werden die Servicezeiten allerdings um mehr als die Hälfte auf zwei Tage reduziert, ebenso wie in der Zweigstelle in Bad Heilbrunn.

Die Sparkasse verschwinde einfach aus den Zentren von Wolfratshausen und Bad Tölz: Diese Kritik kann Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Josef Niedermaier (Freie Wähler) schon jetzt hören. Aber die Gründe dafür seien verständlich, wenn man vom Kunden her denke, sagte er. "Ich gehe nicht in der Fußgängerzone flanieren, um ein Haus zu finanzieren. Aber ich brauche dort Cash." Betriebswirtschaftliche Zwänge spielten für das neue Zielbild 2025 keine Rolle, versicherte Vorstandsmitglied Straubinger. Sonst sähe die neu gezeichnete Landkarte mit den Filialen ganz anders aus. Diese sollen peu à peu modernisiert und "mit regionalen Elementen" verschönert werden, sagte Waßmer. Als erste Niederlassung ist Münsing an der Reihe, wo die Sparkasse circa 300 000 Euro in die Neugestaltung investiert. Die Eröffnung ist für Juli geplant. Allerdings geht die gesamte Umstrukturierung mit einem Personalabbau einher: Bis 2025 soll die Zahl der 460 Mitarbeiter um etwa 20 Prozent sinken. "Durch natürliche Fluktuation", wie Straubinger betonte. Betriebsbedingte Kündigungen gebe es nicht.

Die Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen sei groß genug, um eigenständig die Aufgaben der Zukunft zu meistern, aber auch so klein, um wendig und nahe am Kunden zu sein, sagte Waßmer. Dafür sei die persönliche Beratung ebenso wichtig wie das digitale Angebot. Die Klienten erledigen einfache Geschäfte wie Überweisungen immer häufiger online, in komplizierteren Fällen wollen sie allerdings oft eine Beratung. Wenn es etwa um Kredite oder Bausparverträge geht, informierten sich viele erst einmal im Internet, sagt Vorstandsmitglied Christian Spindler. Mit diesen Informationen kämen sie dann in die Bank. Persönlich und digital - auf diesen Trend stellt sich die Sparkasse mit ihrem neuen Filialnetz ein. All jene, die weder PC noch Auto haben, können das Kunden-Servicecenter, Telefon 08041/8007-0, nutzen. Und den Bargeld-Service. Damit kann man sich vier Mal im Monat jeweils bis zu 500 Euro ins Haus bringen lassen.

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