Ukraine-Krieg:313 ukrainische Geflüchtete im Landkreis

Ukraine-Krieg: Die Turnhalle des Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums in Bad Tölz ist schon in Blau und Gelb verziert. Von kommender Woche an sollen dort ukrainische Flüchtlinge unterkommen.

Die Turnhalle des Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums in Bad Tölz ist schon in Blau und Gelb verziert. Von kommender Woche an sollen dort ukrainische Flüchtlinge unterkommen.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Das prognostizierte Mindestszenario von 500 Menschen ist damit bald erreicht. Von kommender Woche an soll auch die Turnhalle des Gariel-von-Seidl-Gymnasiums in Tölz Flüchtlinge aufnehmen.

Von Tobias Bug

313 Flüchtlinge aus der Ukraine sind inzwischen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen angekommen und registriert. Das teilt das Landratsamt mit. Damit ist das prognostizierte Mindestszenario von 500 Ankommenden nach zwei Wochen schon nach wenigen Tagen fast erreicht. Angesichts der Vorhersagen ist es möglich, dass mehr als 1000 Menschen im Landkreis eine Bleibe suchen werden.

Der Großteil der Geflüchteten kam bislang privat unter, 86 Menschen wurden in der dezentralen Erstanlaufstelle in Geretsried untergebracht. Diese Menschen kamen laut Landratsamt mit zwei Bussen nach Geretsried.

Bislang haben hauptsächlich ukrainische Familien die Plätze in der Turnhalle bezogen. Unter den Angekommenen sind aber auch Menschen aus Nigeria, Marokko und China. Alle besitzen einen dauerhaften Aufenthaltstitel in der Ukraine und gelten als Kriegsflüchtlinge. Zwei Personen, die vor dem Bezug der Plätze in der Turnhalle positiv auf das Corona-Virus getestet worden waren, wurden mit ihren Familien in separaten Unterkünften für die Zeit der Isolation untergebracht.

In der dezentralen Erstanlaufstelle in der Turnhalle der Mittelschule in Geretsried sind momentan knapp zwei Drittel der 150 Plätze belegt. Die Vorbereitungen in der Turnhalle des Tölzer Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums stehen kurz vor dem Abschluss, sie wird wohl von kommender Woche an belegt werden können. Dort können laut Kreisbehörde ebenfalls 150 Menschen Platz finden. Als weitere Notunterkunft ist die Mehrzweckhalle in der Akeleistraße in Wolfratshausen geplant. Dort könnten 100 Menschen unterkommen.

Es sei nur schwer abzuschätzen, wie viele Menschen auf privatem Wege den Landkreis erreichen, heißt es aus der Behörde. Sie sollen sich nach der Ankunft an das Landratsamt, Sachgebiet Asylwesen, wenden, um registriert zu werden. Dort können sie auch Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beantragen. Wegen der großen Zahl an Anfragen kommt es derzeit jedoch zu längeren Wartezeiten.

Um den Menschen ein Obdach zu gewähren, wird weiterhin Wohnraum benötigt. Auf der zentralen Internetseite www.lra-toelz.de/ukrainehilfe gibt es ein Formular, um Unterstützung anzubieten. Bisher sind 200 Angebote für Wohnraum eingegangen: einzelne Schlafplätze, Gästezimmer, Ferienwohnungen. Auch die Jugendherberge in Bad Tölz und weitere Hotels wurden für Geflüchtete angemietet.

Neben Wohnraum sucht das Landratsamt auch Menschen, die übersetzen können und bereit sind, dies ehrenamtlich zu tun. Interessenten können sich ebenfalls über das Formular auf der Webseite melden.

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