Trendsporten in Geretsried:Die Jumps werden leichter

Dirt Park Geretsried
(Foto: Manfred Neubauer)

Geretsried vereinfacht seinen Dirtpark für 20 000 Euro.

Von Felicitas Amler

So kann es mit Trendsportarten schon mal gehen: Fünf Jahre nach Eröffnung des Dirtparks, der die Stadt Geretsried damals 50 000 Euro gekostet hat, sind Umbauten für geschätzt 20 000 Euro fällig. Und dies nicht etwa wegen einer nötigen Sanierung, sondern weil die Nutzer andere sind.

Im Jugend- und Sportausschuss des Stadtrats erklärte dazu am Mittwoch die für Sportstätten zuständige Rathaus-Mitarbeiterin Beate Mews, die "Jumps" der Anlage auf der Böhmwiese (Am Forst 1a) seien für die jungen Leute zu schwer. Jene Biker-Szene, die sich ursprünglich für das Springen mit Spezialrädern über Erdhügel interessiert hatte, gebe es einfach nicht mehr. Inzwischen seien es keine versierten Dirtbiker, sondern Anfänger, Kinder, die den Park besuchten. Und für sie müsse eben einiges vereinfacht werden.

Jugendreferentin Heidi Dodenhöft (Freie Wähler) unterstützte das Vorhaben. Sie habe sich grade noch mit Stadtjugendpflegerin Christine Metz verständigt, sagte sie, der Dirt-Jump erlebe in Geretsried tatsächlich "wieder einen Aufschwung". Der Sport sei hier "immer wieder totgesagt worden", das sei er aber nicht. Das Angebot habe zuletzt im Ferienprogramm große Resonanz gefunden. Und die Lage des Dirtparks sei "toll", sagte Dodenhöft.

Sabine Gus-Mayer (CSU) wandte ein, sie sei angesichts der Kosten von 20 000 Euro "fast vom Stuhl gekippt". Sie wollte wissen, was denn da so teuer komme und wie viele den Park überhaupt nutzten. Mews erklärte, es müssten große Maschinen anrücken, über die der städtische Bauhof nicht selbst verfüge, und auch das nötige Material, der Lehm, müsse angeschafft werden. Zweiter Bürgermeister Hans Hopfner (SPD), der die Sitzung leitete, hob hervor, dass der Dirtpark ein Angebot für nicht-organisierte Sportler sei. Die Frage, wie stark er genutzt werde, stelle sich ihm nicht: "Wenn du einen Fahrradweg baust, fragst du auch nicht, wie viele fahren da."

Sabine Lorenz (CSU) unterstrich die Bedeutung der Einrichtung. Sie werde von Jugendlichen genutzt, die "nicht vor der Glotze oder dem Computer hocken", erklärte sie und betonte: "Ich find's klasse." Natürlich sei jetzt viel Geld erforderlich, aber: "Alles, was nicht organisiert und draußen ist, finde ich klasse."

Der Beschluss für die Erneuerung fiel einstimmig.

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