Tourismus-Bilanz:Bad Tölz boomt

Die Stadt verzeichnete 2013 so viele Gäste wie nie.

Von Suse Bucher-Pinell

Das Jahr 2013 war touristisch für Tölz ein Rekordjahr. Nie zuvor besuchten so viele Gäste die Stadt an der Isar wie im vergangenen Jahr. 91 326 Ankünfte registrierte Kurdirektorin Brita Hohenreiter, was ein Plus von 4,5 Prozent ausmacht. Diese Zahl sei besonders bedeutend, weil sie als Indikator für die Beliebtheit eines Ortes gelte, sagte sie im Kur- und Tourismusausschuss des Stadtrats. Dazu passt, dass auch die Zahl der Übernachtungen nach Jahren des Rückgangs wieder gestiegen ist, nämlich um 2,7 Prozent auf 378 687. Und das, obwohl das Bettenangebot in Tölz erneut zurückging (um ein Prozent auf 2372 Betten) und das Jahr 2013 zwar mit schönem Winterwetter begann, sich im Frühjahr und Sommer aber längere Phasen mit Dauerregen anschlossen, in denen Gäste Buchungen absagten oder früher abreisten. Auch die Messe Bauma in München brachte nicht mehr so viele Übernachtungsgäste nach Tölz wie früher, weil München selbst mehr Hotelkapazitäten zu bieten habe, sagt Hohenreiter.

Dafür beobachtet sie eine steigende Zahl an russischen Gästen, die gerne länger bleiben. "Das ist ein attraktiver Markt für uns", sagte Hohenreiter. Unter den ausländischen Besuchern sind allerdings unverändert die Österreicher die größte Gruppe vor den Schweizern, Italienern und Russen. Das Gros der Touristen stammt aus dem Inland. Allen voran führen die Bayern die Statistik an (40 Prozent), gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Baden-Württembergern und Hessen.

Wie wichtig die Sanatorien für Tölz sind, belegt ein Blick auf deren Zahlen. Dort brachten es 6 826 Gäste auf fast 119 000 Übernachtungen. Sie bleiben im Schnitt 17 Tage, während Hotelgäste diejenigen sind, die am kürzesten in der Stadt weilen, nämlich nur zwei bis drei Tage. "Für einen Gast, der eine ganze Gesundheitswoche bucht, brauchen wir einige Kurzurlauber, um auf dieselbe Zahl an Übernachtungen zu kommen", sagte Hohenreiter. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Tölz-Touristen stagnierte bei 4,15 Tagen.

Zur positiven Entwicklung des Jahres trug laut Hohenreiter auch die Erweiterung des Hauses Isarwinkel auf 170 Betten (plus 30) bei, das als Drei-Sterne-Haus nun jedem Hotelgast offen steht. Bisher konnten dort nur Mitarbeiter der Deutschen Bahn Ferien machen.

Neu hinzu kamen auch vier Fünf-Sterne-Ferienwohnungen im Landhaus Theresa. Darüber hinaus hätten viele andere Gastgeber investiert, einige kleine Betriebe hätten auch geschlossen. Auffällig sei, dass viele Gastgeber trotz aller Wetter-Widrigkeiten mit einem deutlichen Plus abgeschlossen hätten. Andere hätten Rückgänge verzeichnet. Bei denen habe es in den allermeisten Fällen daran gelegen, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimme.

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