Tölzer Verkehr:Bahnbrücke wird wieder geöffnet

Stadt Bad Tölz beschließt den Neubau an der Gaißacher Straße

Es bleibt dabei. Die Brücke über das Bahngleis an der Gaißacher Straße soll neu gebaut werden und künftig einspurig befahrbar sein. Der Bauausschuss des Tölzer Stadtrats entschied zudem einstimmig, die Brücke einseitig mit einem 1,50 Meter breiten Gehweg auszustatten. Die Kosten schätzt Bauamtsleiter Christian Fürstberger zwischen 650 000 und 680 000 Euro. Der Gehweg dürfte das Bauwerk etwas verteuern.

Die Bahnbrücke an der Gaißacher Straße ist marode und musste für den Straßenverkehr gesperrt werden. Was schlagartig zu einer Verkehrsberuhigung im Bereich der Straße "Am Schuß" führte. Als nun die Stadt beschloss, die Brücke zu sanieren und im Anschluss wieder für Fahrzeuge zu öffnen, protestierten Anwohner und sammelten Unterschriften dagegen. Sie stellten im Februar 2017 einen Bürgerantrag zur Beibehaltung der Sperrung. Sie fürchten, dass eine Öffnung der Brücke dem Schleich- und Abkürzerverkehr zur Osterleite Tür und Tor öffnen könnte. Fürstberger sagte, zur Sicherheit solle eine Verkehrszählung vorgenommen werden, um eine gesicherte Datenbasis zu erhalten. Er glaube allerdings nicht, dass sich das Verkehrsaufkommen mit der neuen Brücke drastisch verändern werde. Und sollten es statt 200 Fahrzeugen am Tag 400 Pkws werden, sei dies keine erhebliche Steigerung für das Quartier.

Den ursprünglichen Plan, die Brücke mit etwa 18 Metern Spannweite und circa sechs Metern lichter Höhe nur für den Autoverkehr auszubauen, verwarf der Bauausschuss. Ursprünglich sollte das Bauwerk eine Fahrbahn mit 3,50 Metern Breite und auf beiden Seiten je zwei halbe Meter breite Schrammborde bekommen. Nun wird die Brücke etwas breiter, weil es nur auf einer Seite ein Schrammbord geben wird. Dafür auf der anderen einen eineinhalb Meter breiten Gehweg, der Fußgängern die nötige Sicherheit bringen soll. Dafür sprach sich unter anderem Zweiter Bürgermeister Andreas Wiedemann (FWG) aus, der in der Brücke eine etwa 18 Meter lange Engstelle sieht. "Es soll eine vernünftige Brücke werden", sagte er. Andrea Grundhuber (Grüne) betonte, man müsse an Kinder und Senioren mit Rollator im Winter denken. "Der zusätzliche Gehweg kann nicht so tragisch viel mehr kosten."

Im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) wird die Öffnung der Brücke "in verträglicher Form" empfohlen. Die Vorteile: Der Verkehr vom "Schuss" in den Badeteil könnte über die Umgehungsstraße geführt werden und die Innenstadt entlasten. Eine befahrbare Brücke könnte zudem als Bypass für Notfallsituationen dienen.

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