Süddeutsche Zeitung

Gartenschau:Lang ersehnte Blütenpracht

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Nach zwei Jahren Pause finden am Pfingstwochenende wieder die Tölzer Rosentage statt, mit 150 Ausstellern und einem vollen Rahmenprogramm.

Von Petra Schneider, Bad Tölz

Nach zwei Jahren Corona-Tristesse blüht und duftet es in den drei historischen Gärten am ehemaligen Franziskanerkloster heuer wieder: Am Pfingstwochenende vom 3. bis 6. Juni finden dort die 21. Tölzer Rosen- und Gartentage statt. 150 Aussteller kommen in die Kurstadt, um mit Inspiration und Information die Gartensaison einzuläuten. Blühende Rosen, Stauden, Kräuter, kreative Kleinkunst, Gartendeko, Gwand und Schmuck, Malerei, kulinarische Leckereien, Musik und Kinderprogramm - das Angebot sei so bunt wie eh und je, freuen sich Veranstalterin Michaela Dorfmeister und ihre Mitstreiterin Dagmar Wieser. Etwa 40 Prozent der Aussteller seien neu in Tölz.

"Die Vorfreude ist total wieder da", sagt Dorfmeister. Auch wenn die Vorbereitungen unter großen Fragezeichen und Zeitdruck gestanden hätten. Aber die Tölzer Gartenschau nach der Corona-Zwangspause einfach einschlafen zu lassen, das wäre nicht in Frage gekommen. "Wir machen das mit Herzblut", betont Dorfmeister. Die beiden lieben Rosen, vor allem alte Sorten. Und die Tölzer Rosentage huldigten schließlich einer alten Schönheit, die leider immer seltener werde: Der rosafarbenen, 100-blättrigen Tölzer Rose, die früher an vielen Bauernhöfen blühte, aber mit dem Abriss der alten Häuser immer mehr verschwinde.

Zur Tradition der überregional bekannten Gartenschau gehört die Taufe einer besonderen Sorte durch einen Ehrengast. Heuer ist das die Schauspielerin Michaela May, die am Pfingstsonntag eine Züchtung des Rosenhofs Schultheis tauft: "Glückskind" wird die duftende, kräftig rosafarbene Polyantharose aus der ältesten deutschen Rosenschule künftig heißen. Am Sonntag um 12 Uhr liest die Schauspielerin, die heuer ihren 70. Geburtstag gefeiert hat, außerdem aus ihrer kürzlich erschienenen Autobiografie und stellt den Mukoviszidose Verein vor, für den sie sich seit langem engagiert.

Offiziell eröffnet wird die viertägige Gartenausstellung am Freitag mit dem Drehorgel-Duo "Kleine Freiheit Niederbayern" und einer Weltpremiere: dem Tölzer Schützenmarsch auf der Drehorgel. Auch Infoveranstaltungen über "Natur- und Lebensthemen" stehen auf dem Programm, kleine Zaubershows für Kinder, Austro-Pop, Jazz oder Renaissance-Tänze. In jedem der drei Parks, die man bei einem ausgedehnten Rundgang erkunden kann, gibt es Essensstände - ohne Einweggeschirr, wie Dorfmeister betont. Neu ist ein Angebot der Münchner Pfennigparade: In zwei Pavillons wird ein großes Sortiment gebrauchter Gartenbücher verkauft, die Erlöse gehen an die Ukrainehilfe.

Spenden erhofft sich auch der fünfjährige Poldi. Er will, dass die Kastanie an der Bairawieser Straße wegen der anstehenden Straßensanierung nicht gefällt, sondern verpflanzt wird. Am Sonntag will er deshalb bei einem Spielzeugflohmarkt Geld für die Rettung der Kastanie zusammen bekommen.

Rund 16 000 Besucher kommen erfahrungsgemäß an den vier Tagen zu den Rosentagen. Damit das Badeteil dann nicht in einem Verkehrschaos versinkt, gibt es heuer wieder ein kostenloses Busangebot des RVO: Der Stadtbus 1 bringt Besucher von der Haltestelle Bahnhofsvorplatz zu jeder vollen Stunde zum Ausstellungsgelände. Gleich geblieben sind auch die Preise: Ein Tagesticket kostet sieben Euro, die Dauerkarte 15 Euro, Kinder bis 15 Jahre zahlen nichts.

www.rosentage.de

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