Tipp für Weihnachtsspaziergang:Zwischen stolzen Einsiedlerhöfen und findigen Unternehmen

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Auf einem Winterspaziergang zu den Wackersberger Ortsteilen Glaswinkl und Vogelsang zeigt sich das ganze Spektrum des Oberlands

Von Arnold Zimprich, Wackersberg

Der gut eineinhalbstündige Weihnachtsspaziergang beginnt für Wanderer am großen Parkplatz an der Talstation des Buchberglifts. Wie viele andere niedrig gelegene Lifte im Landkreis hat auch er mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Der Betreiber hat sich daher mit dem "Buchbergstüberl", in dem es sich nach dem Spaziergang hervorragend einkehren lässt, ein zweites Standbein aufgebaut. Hier in der prächtigen Natur gilt es eben, einfallsreich zu sein. Der Ausflug zu den Wackersberger Ortsteilen Glaswinkl und Vogelsang führt über stolze Einsiedlerhöfe und findige Unternehmen, die sich hier zurecht finden. Entlang der Zufahrtsstraße führt der Spaziergang zunächst zurück zur Staatsstraße 2064, die direkt überschritten wird. Man folgt nun dem gegenüberliegenden Feldweg über kupiertes Gelände, lässt eine große Scheune rechts liegen und wandert auf dem Kiesweg hinab in ein Waldstück, in dem mehrere Zuflüsse des Peterbauernbachs überquert werden. Ein kurzer steiler Stich führt wieder empor zu einer großen, freien Wiese, ehemals ein Holzrückeplatz, von dem mehrere Feldwege abzweigen. Wo nur entlang? Man könnte halbrechts Richtung Bürg abbiegen und über eine wildromantische Waldschlucht den Weiler Oberfischbach erreichen, doch bereits auf einer Lichtung führt der Spaziergang nach links. Einsam gelegene Häuser tauchen entlang des Weges auf, einige Haflinger blicken neugierig über einen Holzzaun. Nun geht es bequem auf einer schmalen Stichstraße nach links Richtung Süden. Das Asphaltband schlängelt sich die voralpinen Hügel hinauf- und hinab, es geht links vorbei am Kloiberhof, bis erneut die Staatsstraße 2064 auftaucht. Aufmerksamkeit ist gefragt. Man folgt der Straße nur wenige Minuten nach rechts bis zur Abzweigung Richtung Glaswinkl. Hat man die Abzweigung in Richtung des Ortsteils hinter sich gelassen, taucht man in eine recht beschauliche Welt ein. In Glaswinkl - allein der Ortsname birgt eine gewisse Heimeligkeit - bewirtschaftet die Familie Walser seit Urzeiten einen Hof der besonderen Art. Kräuterpädagogin Maria Walser betreibt im Austragshäusl ihr "Kräuterstüberl", wo verschiedene Frucht- und Kräuteraufstriche, Honig, Tee und Wildkräutersalz, Nudeln vom Bauernhof, Glaswinklers Kräutermischungen sowie Schnäpse und Liköre angeboten werden. Walsers Herzlichkeit ist legendär in der Region.

Über Wald- und Feldwege sowie kupiertes, also eingeschnittenes Gelände, führt der Pfad Wanderer zu einsam gelegenen, aber prachtvollen Gehöften. (Foto: Arnold Zimprich)

Nebenan logieren Pepino, Caramello, Coco, Caruso und weitere Lamas und Alpakas vom "Alpaka-Lama-Team" und bieten einen inzwischen gar nicht mehr so exotischen Anblick, schließlich werden die Tiere inzwischen auch andernorts, zum Beispiel im benachbarten Königsdorfer Ortsteil Schwaighofen, gehalten. Trotzdem - man rechnet nicht mit den aufmerksamen Tieren, die Wanderern keck entgegenblicken. Schließlich geht es in zehn Minuten zurück zum Startpunkt. Man folgt weiter der Straße Richtung Süden, lässt die Abzweigung nach Allhofen/Weiglhof rechts liegen und steigt hinab in das Tälchen des Heubachs. Jenseits der Bachquerung zweigt links ein beschilderter Kiesweg ab, der durch Wald- und an Wiesenrändern entlang zurück zur Talstation des Buchberglifts führt.

© SZ vom 24.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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