Theorie und Praxis:Neue Ausbildung in der Pflege

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Die Kreisklinik Wolfratshausen bildet in Kooperation mit der Penzberger Berufsfachschule Pflegekräfte aus. (Foto: Hartmut Pöstges)

Kreisklinik kooperiert mit Berufsfachschule Penzberg

Von Valerie Gleisner, Wolfratshausen

An der Kreisklinik Wolfratshausen ist man froh über die Kooperation mit der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe der Rummelsberger Diakonie in Penzberg. Vom kommenden Ausbildungsjahr an können Auszubildende in der Pflege, die in der Klinik unter Vertrag stehen, ihre Theoriestunden an der Penzberger Berufsfachschule absolvieren. Diese Umstrukturierung ist auf die Reform der Pflegeausbildung zurückzuführen. Seit Beginn dieses Jahres sind die zuvor getrennten Ausbildungsberufe der Gesundheits-, Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zu einer generalisierten Ausbildung vereint. Der Abschluss wird künftig EU-weit anerkannt und führt zur Berufsbezeichnung "Pflegefachfrau/mann".

Anders als bisher ist die Kreisklinik nun selbst Träger der praktischen Ausbildung. "Wir als kleinere Klinik haben jetzt die Chance, unsere eigenen Azubis auszubilden", sagt Thomas Reichart von der Personal- und Verwaltungsleitung. Die Berufsfachschule Pflege in Penzberg ist dementsprechend als zweiter Träger für die theoretische Ausbildung zuständig und trägt als Ansprechpartner die Gesamtverantwortung. So koordiniert sie die Pflichteinsätze der Auszubildenden und sorgt dafür, dass der Theorie- und Praxistransfer funktioniert. Finanziert wird die neue generalistische Ausbildung über einen Landesfond.

Die Kreisklinik Wolfratshausen habe extra eine neue Stelle für Generalistik geschaffen und suche nun einen Praxisleiter, der sich explizit um die Azubis in der Pflegeausbildung kümmern soll, sagt Reichart. "Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist krisenfest", betont er, die Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt sei sehr begehrt. Zudem könnten sich die Azubis nach der Ausbildung spezialisieren und eine Weiterqualifikationerwerben. "Eine Möglichkeit, welche die generalisierte Ausbildung bietet, ist auch, dass man sich nicht sofort entscheiden muss", sagt Geschäftsführer Ingo Kühn. Und Michaela Fiedler-Adelhardt, stellvertretende Schulleiterin der Pflegeschule Penzberg, fügt hinzu: "Die Bewerber sind sehr angetan." Die Pflegeschüler seien sehr offen und begrüßten die neue Bandbreite der Ausbildung.

Für vier von fünf Ausbildungsplätzen hat die Kreisklinik bereits Interessenten, "und das ganz ohne Werbung", wie Reichart betont. Momentan könne die Klinik ihren Azubis außerdem eine Übernahmegarantie aussprechen. Die neue Pflegeausbildung sieht vor, dass die Schüler immer blockweise eine abgestimmte Kombination aus Theorie und Praxis durchlaufen. Dazu müssen sie im praktischen Teil verschiedene medizinische Fachgebiete in der Kreisklinik absolvieren, sowie verpflichtende Einsätze in der Langzeitpflege nachweisen. Ergänzend findet Theorieunterricht in der Penzberger Berufsfachschule statt. Die Ausbildung ist für die Auszubildenden kostenlos und wird mit einem Ausbildungsgehalt vergütet. Die Kreisklinik hat speziell zur neuen Pflegeausbildung auch eine neue Website ins Leben gerufen. Unter www.love2care.de können sich Interessierte informieren und auch gleich bewerben.

© SZ vom 17.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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