SZ-Adventskalender:Sprechen und Zeichnen zugleich

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Anna Gmelin ist mit ihrer Online-Plattform erfolgreich und will mit ihrem Start-Up in Not geratene Menschen unterstützen

Von Claudia Koestler, Penzberg

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Deshalb hat die Penzberger Architektin Anna Gmelin eine Online-Plattform zur Kommunikation entwickelt, bei der sich die Partner sowohl hören als auch über Zeichnungen austauschen können. Im August 2016 gestartet, will Gmelin mit "Drawlk", so der Name der Plattform, nicht nur Bauherren, Planer, Handwerker ansprechen, sondern auch andere Berufszweige, in denen man sich nicht nur verbal, sondern auch optisch mit Hilfe von Bildern austauschen kann, um auf diese Art besser auszudrücken, was gemeint ist.

Zusätzlich unterstützt Gmelin mit ihrem Start-Up auch noch Menschen, die in der Region in Not geraten sind. Denn sie spendet von sofort an bis zum 24. Dezember 2018, 24 Uhr, die Hälfte der Einnahmen aus dem Verkauf von Premium Accounts. Die Erlöse gehen an die Stiftung "Adventskalender für gute Werke" der Süddeutschen Zeitung und unterstützen so gemeinnützige Zwecke und Hilfsbedürftige in der Region. Die gleichnamige Webseite drawlk.de (international drawlk.com) verbindet die englischen Wörter für Zeichnen (draw) und Reden (talk).

Entstanden ist das Projekt aus Gmelins Online-Dienst fragmalanna.de, auf dem sie seit 2013 Zimmermeister und Bautechniker in Sachen Gestaltung beriet. Dabei ging es fast ausschließlich um Grundrisse, Baupläne und Skizzen, die es dann telefonisch zu besprechen galt. Dabei sei klar geworden, dass man sich am Telefon schnell mal falsch versteht - was beim "Drawlken", also der optisch unterstützten, weil zusätzlich gezeichneten Kommunikation, vermieden werden kann.

"Man kann auf diese Art schnell Sachverhalte klären, ohne sich den Mund fusselig zu reden", sagt Gmelin. Zum Beispiel, wenn es darum geht, wo genau etwas platziert werden soll oder um welches Zimmer es sich handelt. Die Funktion ist ihr zufolge einfach. Ein Nutzer meldet sich mit E-Mail-Adresse und Passwort an, malt auf den Bildschirm, was er meint oder lädt am Computer oder Smartphone die Datei hoch, die es mit einem anderen zu besprechen gilt, und setzt sich mit ihm in Verbindung. Der andere muss noch keinen Account haben, er wird über Mail informiert. Dann kann er in Kontakt treten. Beide Gesprächspartner sehen sich dann das Dokument an, können darauf herumzeichnen, etwas hinzukritzeln und sich gleichzeitig unterhalten. "Wo soll nochmal die Lampe hin? Da!, das lässt sich eben leichter zeichnen als beschreiben", erklärt sie. Die Ursprungsdatei bleibe jedoch geschützt, der jeweilig andere hat also keinen Zugriff auf den Computer des anderen. Die Plattform muss weder heruntergeladen noch als App installiert werden. Sie ist browsergestützt und funktioniert sowohl unter Microsoft als auch unter Apple.

Den Account gibt es in drei Kategorien: kostenlos (wenn keine Dateien hochgeladen werden, sondern lediglich am bestehenden Bildschirm gezeichnet wird), für 9,99 Euro im Jahr mit mehr Möglichkeiten und Speicherplatz, oder als Premium-Account für 99,90 Euro pro Jahr mit 500 Megabyte Speicherplatz und Inhaltsschutz.

Diverse Preise konnte Gmelin für ihre patentierte Idee bereits abräumen, darunter die Auszeichnung mit dem Red Dot Communication Design sowie die Nominierungen für den Innovationspreis IT. Inzwischen ist auch die TU München auf die Plattform aufmerksam geworden und testen diese, denn es sei ein "tool, aber nicht fachbezogen", wie Gmelin sagt. So eigne es sich beispielsweise auch gut für Tutorien oder für Nachhilfe: "Ein Großvater kann so seinem Enkel wunderbar Mathe erklären, auch wenn sie nicht im selben Raum sind", sagt Gmelin. Wer neugierig geworden ist, kann "drawlk" ganz einfach ausprobieren. Und mit einer Aktion, die ebenfalls derzeit läuft, mit etwas Glück einen Account im Wert von 9.99 Euro bis 99,90 Euro gewinnen.

Bei der Aktion "Flockensammlung" müssen Teilnehmer lediglich auf die Webseite gehen, eine Schneeflocke auf dem Bildschirm zeichnen und der "Flockensammlung" per Mausklick hinzufügen - alles kostenfrei. Im Gegenzug können sie eben gewinnen - oder sich von den Vorteilen des "Malens auf dem Bildschirm" einfach durch das Ausprobieren überzeugen. Gmelin erhofft sich jedenfalls mit dieser Aktion viele neue "Drawlkler".

Mehr Informationen über die Plattform erfahren respektive kostenfrei "drawlken" und am Gewinnspiel teilnehmen ist möglich unter www.drawlk.de

© SZ vom 10.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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