SZ-Adventskalender:Hilfe mit Schwierigkeiten

Manuela D. pflegt ihren Vater. Die alleinerziehende Mutter ist selbst nicht gesund und findet nur schwer einen neuen Job.

Es gibt da eben jene spezielle Bande, dieses Gefühl der Verbundenheit, das es nur zwischen Familienmitgliedern geben kann. "Meinen Vater in ein Heim abzugeben, das kommt für mich nicht in Frage", sagt Manuela D. (Name geändert). Seit vielen Jahren schon pflegt sie den demenzkranken Papa in seinem Zuhause, das inzwischen auch wieder das ihre ist. Als sich langsam ankündigte, dass ihr Vater pflegebedürftig werden würde, bat er seine einzige Tochter, sich um ihn zu kümmern. "Und da kann man einfach nicht Nein sagen. Ich habe es versprochen, und ich helfe ihm ja auch gerne", sagt die End-Vierzigerin. Auch wenn das mit herben Einschränkungen für ihr eigenes Leben einhergeht.

Manuela D. wollte ursprünglich Friseurin werden, beendete aber die Ausbildung nicht. "Ich war jung, ich dachte, die Welt wartet auf mich, es wird was Besseres kommen", erinnert sie sich. Was kam, waren diverse Jobs, mal als Servicekraft, mal als Angestellte in Unternehmen oder Tankstellen. Vom Vater ihrer beiden Söhne ließ sie sich scheiden, auch mit dem Freund, von dem sie ihre Tochter bekam, lebt sie nicht mehr zusammen. Ihre Mutter starb vor mehr als 20 Jahren an Diabetes. Als ihr Vater schließlich pflegebedürftig wurde, zog sie mit ihren Kindern wieder zurück ins elterliche Haus und arbeitete auf 450-Euro-Basis weiter, immer zu Nachtzeiten, damit sie tagsüber für die Familie da sein konnte.

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Jahrelang stand sie als erste morgens auf, half dem Vater beim Aufstehen, waschen, legte ihm die Windeln an, zog ihn an und machte Frühstück. Dann weckte sie die Kinder, machte sie fertig zur Schule und betreute tagsüber den Vater. Sie wechselte die Windeln, machte Kaffee und Essen, brachte ihn wieder zu Bett. Dann begann ihr eigener Arbeitstag.

Inzwischen aber ist die End-Vierzigerin selbst gesundheitlich stark eingeschränkt durch eine Diabetes. Bei der Betreuung des Vaters hilft inzwischen ein Pflegedienst, "es ging halt einfach nicht mehr ganz alleine." Nun muss sie sich darauf konzentrieren, eine sitzende Tätigkeit zu finden, "lange stehen kann ich mit meinen Füßen nicht mehr." Und trotz der Unterstützung durch den Pflegedienst fühlt sie noch immer die zeitliche Begrenzung wegen der Betreuung des Vaters - und die räumliche Einschränkung. "Ich muss und will ja in seiner Nähe bleiben", sagt Manuela D.

Über die Runden komme sie nur, weil sie keine Mietzahlungen leisten muss. Im Moment lebt Manuela D. von Hartz IV und dem Pflegegeld. Doch das Haus des Vaters ist nicht nur klein, es ist auch alt und sanierungsbedürftig. Für sukzessive Verbesserungen oder Ersatzbeschaffungen hat es in all den Jahren nicht gereicht, und so mangelt es an allen Ecken und Enden: "Der Backofen etwa ist inzwischen durchgerostet und hat Löcher." Im Bad fehlt es an einem Waschtisch und an Badmöbeln. Die alte Waschmaschine tut ihren Dienst, "aber es ist im ganzen Haus sehr feucht, weshalb die Wäsche im Winter nie trocken wird". Und dann gibt es noch den Traum von einem Sofa - um sich zwischendurch einfach ausruhen zu können.

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