Süddeutsche Zeitung

Stausee:Sylvensteinspeicher: Der Tiefststand ist erreicht

Gut 15 Meter unter dem normalen Pegel: Die Fotoserie zeigt, wie der Stausee nun fast leer gelaufen ist.

Anfang Oktober hat das Wasserwirtschaftsamt den Stöpsel gezogen: Seitdem läuft der mächtige Sylvensteinspeicher für Wartungsarbeiten leer. Das versunkene Dorf Fall ist wieder aufgetaucht.

So sieht der Stausee normalerweise aus. Bis Januar vor einem Jahr stand das Wasser rund 753 Meter über Meereshöhe. Unter der Sylvensteinbrücke ragte die ein oder andere Landzunge ins Wasser. Anfang Oktober ging es rasant abwärts...

Die gleiche Perspektive am 17. November: Das Wasser war schon um acht Meter auf 745 Meter über Meereshöhe gefallen. Die Landmasse unter der Brücke hatte sich bereits vervielfacht.

Nur fünf Wochen später: Der Sylvensteinspeicher schwankt seit Tagen um 738 Meter über Meereshöhe und hat seinen Tiefststand 15 Meter unter dem mittleren Pegel erreicht. Das Bild entstand am 22. Dezember, bis 25. Dezember fiel der Wasserstand noch leicht um sechs Zentimeter.

Der Stausee hat die Ruinen der kleinen Ortschaft Fall freigegeben. Und - anders als der Volksmund es meint: Kein Kirchturm ist aufgetaucht.

Das Dorf wurde von 1954 an in das weiter oben liegende neue Dorf Fall umgesiedelt. Die alten Gebäude wurden abgetragen - aber nicht vollständig.

Selbst Fenster sind noch zu erkennen. In Alt-Fall lebten vor allem Forstbedienstete und Zollbeamte, die froh waren, in neu gebaute Häuser in Neu-Fall umziehen zu können.

1959 waren Stausee und Sylvensteinbrücke fertig. Seitdem beschützt der Speicher das ganze Isartal vor Hochwasser, den Fluss vor dem Austrocknen und liefert Strom. Ganz leer läuft der See auch jetzt nicht: Doch die Wassermenge achtelt sich von 40 auf fünf Millionen Kubikmeter.

Das Ereignis ist zum Ausflugsziel avanciert: Vor allem an den Wochenenden betrachten Tausende Besucher die Ruinen.

An den Feiertagen dürfte der Sylvensteinspeicher erst recht zum Ziel vieler Weihnachtsausflüge werden.

Tatsächlich erleben die Besucher wohl einen historischen Anblick: Die Arbeiten dienen dazu, dass der Sylvensteinspeicher in Zukunft für Wartungen nicht mehr abgelassen werden muss.

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