Sturm "Friederike" ist im Landkreis so richtig erst am Nachmittag angekommen, dann vor allem im Süden, für den es eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdiensts gab. Die Zugfahrer traf er aber schon vorher: Weil auf der Strecke zwischen Tutzing und Pasing Bäume in die Oberleitung gestürzt waren, mussten auch Fahrgäste, die in Richtung Kochel weiter wollten oder von dort kamen, in Ersatzbusse umsteigen. Auch auf der Strecke der BOB von München nach Lenggries kam es zu Problemen.
"Wir sind eigentlich gut durchgekommen", sagte BOB-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch. "Aber dann fiel bei Deisenhofen ein Baum ins Gleis." Das sei etwa um 13.30 Uhr gewesen. In der Folge kam es auch auf dem Abschnitt nach Lenggries zu Verzögerungen, etwa um 15 Uhr war die Strecke aber wieder frei.
Für die S7 gab es bis zum frühen Abend keine Störungsmeldung. Beeinträchtigt waren demnach nur die S-Bahn-Linien S 1 und S 8, auf der Strecke nach Wolfratshausen lief der Verkehr normal.
Am Brauneck wurden am Donnerstag sicherheitshalber nach und nach diverse Lifte geschlossen, die vormittags noch in Betrieb gewesen waren - außer dem Garlandlift, der dem Wind wegen seiner exponierten Lage so stark ausgesetzt ist, dass er von vornherein nicht lief, wie Bergbahn-Sprecherin Antonia Asenstorfer erklärte.
Mittags wurden auch die Fahrten der Kabinenbahn eingestellt. Denn auch diese Strecke läuft im oberen Teil über freies Gelände. Die Mitarbeiter entschieden vor Ort, welche Lifte weiter betrieben werden könnten und bei welchen es zu gefährlich sei, sagte Asenstorfer. Weniger ausgesetzte Lifte wie der am Draxlhang blieben in Betrieb. Von dort konnte man gut beobachten, wie sich die Sturmfront dem Isarwinkel näherte. Die Skifahrer am Berg können natürlich auch noch abfahren, wenn die Lifte nicht mehr laufen.
Die wenigen Sonnengäste und Wanderer, die bei solchem Wetter auf dem Brauneck seien und nicht aus eigener Kraft ins Tal gelangen könnten, habe man rechtzeitig informiert, damit sie mit der letzten Kabine ins Tal fahren konnten, sagte Asenstorfer. Auch im Panorama-Restaurant auf dem Berg habe man Bescheid gesagt. Wenn, wie am Donnerstag, klar sei, dass Sturm komme, warne man die Gäste aber schon im Tal.
Die Blombergbahn bei Bad Tölz hatte wegen des Sturms ohnehin vorsichtshalber alle Anlagen geschlossen, und das schon seit Montag. Am Freitag solle aber geöffnet werden, hieß es auf der Bandansage, und es gebe auf der Rodelbahn sogar Neuschnee. Die Herzogstandbahn wird seit 8. Januar runderneuert. Sie soll erst zu Beginn der Osterferien, am 23. März, wieder fahren.