Reden wir über:Studium für Menschen mit Lebenserfahrung

Reden wir über: Michael Spieker von der Katholische Stiftungshochschule erklärt den neuen Studiengang.

Michael Spieker von der Katholische Stiftungshochschule erklärt den neuen Studiengang.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Katholische Stiftungshochschule führt neues, flexibles Angebot ein.

Interview von Petra Schneider, Benediktbeuern

Etwa 2500 Studierende bildet die Katholische Stiftungshochschule (KSH) an ihren Standorten in Benediktbeuern und München in Sozial-, Pflege- und pädagogischen Berufen aus. Am Campus Benediktbeuern startet ab dem kommenden Herbstsemester nun das neue Studienformat "Soziale Arbeit 2 plus". Was das Besondere daran ist und an wen sich das Angebot richtet, erklärt Studiendekan Michael Spieker.

SZ: Herr Professor Spieker, was bedeutet "2 plus"?

Spieker: Das bezieht sich auf die Ausgestaltung des neuen Formats: Die Studierenden sind zwei fixe Tage, mittwochs und donnerstags, in Präsenz am Campus Benediktbeuern. Daneben gibt es zwei bis drei Blockseminare pro Semester, jeweils donnerstags bis samstags. Das hat den Vorteil, dass Fahrtzeiten und Kosten gespart werden können, weil die Studierenden nicht täglich erscheinen müssen. Die Präsenztage sind sehr kompakt und dicht, und es ist natürlich noch Eigenleistung nötig. Wann die Vor- und Nachbereitung der Vorlesungen gemacht wird, können die Studierenden aber flexibel und entsprechend ihrer jeweiligen Lebenssituation gestalten.

Das ist also kein rein digitales Studium?

Nein. Im Unterschied etwa zum Studium an einer Fernuniversität, wo die Leute alleine vor dem Rechner sitzen, gibt es bei diesem Angebot eine persönliche Begleitung und den Austausch mit Mitstudierenden. Das ist uns wichtig, denn davon lebt ja die Soziale Arbeit. Und wir wollen, dass die Studierenden den ganz besonderen "Bene spirit" erleben können: Die Besonderheit dieses Ortes und den persönlichen Kontakt.

An wen richtet sich das Angebot?

Menschen, die bereits beruflich oder familiär gebunden sind, sich umorientieren möchten oder einen Wiedereinstieg nach einer Familienpause planen. Die wollen nicht mehr das lustige Studentenleben, wie mit 20 Jahren. Gerade für den Bereich Soziale Arbeit ist es wichtig, auch Menschen mit Lebenserfahrung zu haben. Denen wollen wir mit dem Angebot eine neue Tür öffnen. Wie das reguläre Bachelor-Studium Soziale Arbeit, führt auch die kompakte Variante zum Ziel, staatlich anerkannter Sozialpädagoge zu werden. Die Regelstudienzeit beträgt ebenfalls sieben Semester.

Der Bedarf ist ja nach den Corona-Jahren groß, gerade in der Kinder- und Jugendarbeit.

Ja, es gibt zurzeit viele unbesetzte Stellen. Der Bereich der Sozialen Arbeit ist ein Arbeitnehmermarkt mit 100-prozentiger Beschäftigungsgarantie. Und es ist ein toller Beruf: Offene und stationäre Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheits- und Altenhilfe, Begleitung von Geflüchteten oder Menschen in Justizvollzugsanstalten, Wohnungslosenhilfe oder Erwachsenenbildung - all das ist möglich, und man kann sich jederzeit verändern. Die einzige Bedingung ist, dass man gerne mit Menschen arbeitet.

Ist das Studium kostenfrei?

Ja, es gibt keine Studiengebühren, und man muss auch nicht katholisch sein. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli. Wer nach dem Bachelor-Abschluss weitermachen und den Fokus auf wissenschaftliches Arbeiten legen will, der kann ein Masterstudium anschließen.

Infos unter www.ksh-m.de

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