Stolz aufs Ergebnis:Auf der Welle des Erfolgs

Stolz aufs Ergebnis: Der Vorsitzende Anton Höck wünscht sich mehr Mitglieder im Ortsverband der Schäftlarner Grünen.

Der Vorsitzende Anton Höck wünscht sich mehr Mitglieder im Ortsverband der Schäftlarner Grünen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Die Schäftlarner Grünen wollen ihre Verkehrsprojekte voran bringen

Von Benjamin Emonts, Schäftlarn

Die Gespräche in Schäftlarn verlaufen harmonisch - wie sollte es anders sein bei einer Wahlnachlese der Grünen im Jahr 2018. Die Ortsverbände - freilich auch der Schäftlarner - sonnen sich immer noch in ihrem grandiosen Erfolg bei der Landtagswahl mit noch nie erreichten 17,5 Prozent. Da wird dann munter aufgezählt, wer es alles in das bayerische Parlament geschafft hat. Stolz wird darauf verwiesen, dass der junge Benjamin Adjej aus Taufkirchen stammt und ein Direktmandat gewonnen hat. Wenn die Schäftlarner Grünen überhaupt etwas zu meckern haben, dann dreht es sich um das ewige Thema Verkehr. Und darum, dass sie gerne ein bisschen zahlreicher wären im Ortsverband.

Im Schäftlarner Gemeinderat sitzen immerhin bereits fünf Grüne, das macht ein Viertel aller Abgeordneten. Im Ortsverband, das wirkt dagegen fast mickrig, sind sie im Moment nur zu elft. Das sei "etwas spärlich", gesteht der Vorsitzende Anton Höck, ohne aber sehr traurig zu wirken. In der Nachbargemeinde Icking zähle der Ortsverband nämlich nur zwei Mitglieder, sagt er und lächelt. Es gehe jetzt darum, die Welle des Erfolgs weiter zu reiten. Als Zugpferd würde Höck am politischen Aschermittwoch am 6. März 2019 gerne den Parteifreund und Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter nach Schäftlarn einladen.

Der Wunsch nach mehr Zuwachs ist also das eine - die Verkehrssituation das andere Herzensthema der Grünen. Und auch hier gibt es durchaus Positives zu vermelden. Wie es aussieht, bekommt Schäftlarn nach jahrelangem Hin und Her tatsächlich eine Umgehungsstraße, um die viel befahrene Staatsstraße 2071, die durch den Ort führt, zu entlasten. Der Gemeinderat hat sich im Juli dieses Jahres mit 14 zu sechs Stimmen für jene Variante B durch die Hohenschäftlarner Flur entschieden, welche die Grünen immer präferiert haben. "Es war ein sehr guter mehrheitlicher Beschluss", lobt Grünen-Gemeinderat Gerd Zattler.

Er verrät aus nicht-öffentlicher Sitzung, dass sich das Vorhaben inzwischen in Planungphase III befinde und ein entsprechendes Planungsbüro beauftragt worden sei. Auch wenn es wohl noch mindestens bis 2025 zur Fertigstellung dauern werde: "Dieser Kampf ist gefochten", sagt Zattler.

Scharfe Kritik äußert der Vorsitzende Höck indes am Plan des Straßenbauamts, die Starnbergerstraße zwischen Ortsausgang und Kreisverkehr zu verbreitern. Damit baue man eine Straße, auf der ohnehin zu schnell gefahren würde, zur Rennstrecke aus und verschwende noch dazu sinnlos Steuergelder. Der entsprechende Sachbearbeiter im Straßenbauamt, so kündigt Höck an, werde in den kommenden Tagen einen ausführlichen Brief von ihm erhalten, in dem er um ein persönliches Gespräch bittet. Die ganze Maßnahme sei ein "Schildbürgerstreich", echauffiert er sich.

Ärger bereiten den Grünen zudem Motorradfahrer, die über die Klosterstraße rasten und mit ihrem Fahrverhalten der Umwelt schadeten und lästigen Lärm erzeugten. Anton Höck kündigt für das kommende Jahr Proteste an. Denkbar seien eine Demo oder eine große Plakataktion. Zwischen Icking und Ebenhausen fordern die Grünen einen Radweg. Die zuständigen Landräte Josef Niedermaier (Bad Tölz-Wolfratshausen, Freie Wähler) und Christoph Göbel (München-Land, CSU) sollen demnächst Post bekommen. "Es braucht eine konzertierte Aktion." Am Ende sprechen sich die Umweltschützer in aller Deutlichkeit gegen Plastik und Pestizide aus. Grüne Gedanken.

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