Störche:Mama! Papa! Wasser!

Störche: Mehr als 30 Grad Celsius und dann noch in der prallen Sonne: Da brauchen auch Störche am Kloster Benediktbeuern eine Erfrischung.

Mehr als 30 Grad Celsius und dann noch in der prallen Sonne: Da brauchen auch Störche am Kloster Benediktbeuern eine Erfrischung.

(Foto: Franz Wiedemann)

Die Küken am Kloster Benediktbeuern leiden unter der Hitze. Doch die Eltern schützen sie - und duschen sie sogar ab.

Von Ingrid Hügenell

Störche sind, wie man auf diesem Bild sehen kann, besorgte und aufopferungsvolle Eltern. Dieser Altvogel bringt Wasser zu seinen Küken, duscht sie regelrecht ab, um sie in der großen Hitze abzukühlen. Denn das Storchennest auf dem Dach des Kreuzgangs des Klosters Benediktbeuern liegt in der prallen Sonne.

Fotograf Franz Wiedemann hat beobachtet, wie das Elterntier etwa fünf Minuten unterwegs war, um Wasser zu schöpfen und dann seine dankbaren Küken abfrischte. Er hat vor einigen Jahren seinen Zivildienst im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) absolviert und kam darüber zur Naturfotografie. Pater Karl Geißinger, Rektor des ZUK, beobachtet auch, dass die Eltern sich mit ausgebreiteten Flügeln über die Jungen stellen - als lebender Sonnenschirm.

Nahrung finden die Vögel momentan genug, ja, es herrsche sogar ein Überangebot an Mäusen, berichtet Geißinger. Denn wenn die Bauern ihre Wiesen mähen, sind die Mäuse leicht zu fangen. Das merke man auch bei den Turmfalken, die im Kloster brüten: "Die schleppen mehr Mäuse an, als die Jungen fressen können. Was übrig bleibt, stapeln sie auf."

Wer derzeit ins Kloster kommt, kann mit etwas Glück wahrscheinlich auch eine Reihe von herumwandernden Störchen sehen, die nicht gebrütet haben, nun aber den leeren Horst neben dem bewohnten unter die Lupe nehmen. Die prüfen vermutlich schon die Wohnsituation für nächstes Jahr.

Ursprünglich hatten die Störche vier Küken ausgebrütet. Zwei sind jedoch gestorben, das erste schon recht früh, wie Pater Geißinger berichtet, das zweite kürzlich bei dem lang anhaltenden und starken Regen. Die Küken schlüpfen in Abständen, die älteren werden besser versorgt als die jüngeren. Die zwei verbliebenen Jungvögel seien in der jüngsten Zeit deutlich gewachsen, sagt Geißinger. "Dass zwei durchkommen ist ein gutes Ergebnis, hier am Alpenrand mit dem vielen Regen und den kalten Nächten."

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