WohltätigkeitAus Liebe zu Egling

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Klaus von Raesfeld leitet die Stiftung gemeinsam mit seiner Frau Hannelore.
Klaus von Raesfeld leitet die Stiftung gemeinsam mit seiner Frau Hannelore. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Klaus von Raesfeld hat eine Stiftung gegründet, damit sein Vermögen den Vereinen und den Hilfsbedürftigen in seinem Heimatort zugute kommt.

Von Tim Jost, Egling

Von der Jugend- und Altenhilfe über die Kultur bis hin zur Heimatpflege: Die „Klaus und Hannelore von Raesfeldsche Stiftung“ mit Sitz in Egling möchte verschiedene Projekte finanziell fördern. Damit will sie das Vereinsleben, aber auch hilfsbedürftige Menschen in der Gemeinde unterstützen. Über sein Motiv sagt Klaus von Raesfeld, dass er seinem Heimatort Egling etwas zurückgeben möchte. Die Gründung einer Stiftung hatte er bereits vor zehn Jahren in seinem Testament festgelegt, um so sein Vermögen der lokalen Gemeinschaft zukommen zu lassen. Im Jahr 2022 beschloss der Eglinger jedoch, diese Stiftung selbst zu gründen. Sie wurde vergangene Woche von der Regierung des Bezirks Oberbayern staatlich anerkannt.

Der 81-Jährige erzählt, dass er selber in den örtlichen Vereinen wie dem Schützen-, Sport- und Trachtenverein aktiv gewesen sei. Diese wolle er nun finanziell unterstützen. Das Vermögen, das in die Stiftung fließt, belaufe sich auf einen Betrag von etwa 15 Millionen Euro, sagt von Raesfeld. Dies hatte er sich nach eigenem Bekunden in seinem Beruf als Diplom-Ingenieur des Agrarwesens erarbeitet. Nebenbei sei er in seiner Freizeit seit 56 Jahren noch in der Jagdszene aktiv und habe über die Jahre viele Jagdtrophäen gesammelt. Außerdem engagierte er sich im örtlichen Feuerwehrverein.

„Ich habe privat schon immer gestiftet“, erzählt Klaus von Raesfeld

Neben der Heimatpflege möchte der 81-Jährige aber auch Menschen unterstützen, die in eine Notlage geraten oder auf die Hilfe anderer Personen angewiesen sind. Das Geld werde je nach Bedarf verteilt, einen festen Empfänger der Fördermittel gebe es nicht, sagt der Stifter. Von Raesfeld hatte nach eigenen Angaben vor der Gründung der Stiftung schon Spenden an verschiedene Organisationen und Einrichtungen verteilt: „Ich habe privat immer schon gestiftet, beispielsweise an die SOS-Kinderdörfer, die Wasserwacht oder an die Krankenhäuser im Landkreis.“ Die Stiftung sei entstanden, weil sie das Spenden vereinfache und sichergestellt sei, dass sein Vermögen für einen sinnvollen Zweck verwendet werde, sagt er. Wichtig sei ihm, dass die Erträge in der Region eingesetzt werden. Der ehemalige Ingenieur ist im Landkreis aufgewachsen und wohnt, abgesehen von einer kurzen Unterbrechung, seit etwa 40 Jahren in seinem Heimatort. Von daher habe er einen starken Bezug zu den Menschen im Ort und der Umgebung, so von Raesfeld.

Erben sind die Gemeinde Egling und der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Der Gründer führt die Stiftung gemeinsam mit seiner Frau Hannelore. Das Ehepaar entscheidet gemeinsam, wann und wem die Mittel zur Verfügung gestellt werden. Die Erlöse werden nach der Begutachtung eines Kuratoriums, das aus fünf Personen besteht, in gemeinsamer Absprache ausgehändigt. Genaue Förderbeträge und einzelne Empfänger des Geldes kann von Raesfeld noch nicht benennen, da die offizielle Zulassung erst vor kurzer Zeit erfolgt sei. Er hofft, dass die Stiftung auch in künftigen Generationen weitergeführt werde, damit sein Vermögen weiterhin in einen guten Zweck fließt. Als Erben der Stiftung benannte der 81-Jährige die Gemeinde Egling und den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

Im Jahr 2023 hat die Regierung von Oberbayern insgesamt 45 Stiftungen als rechtsfähig anerkannt. Damit ist die Regierung derzeit für mehr als 1900 Stiftungen zuständig. Seit dem Jahr 2004 hat sich die Zahl der Stiftungen in Oberbayern fast verdoppelt. Nähere Informationen zur Gründung einer Stiftung gibt es auf der Internetseite der Regierung von Oberbayern.

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