Stichwahl in Wolfratshausen:Heilinglechner macht das Rennen

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Der Kandidat der Bürgervereinigung erzielt 55,9 Prozent der Stimmen. Die Wolfratshauser SPD bewertet Meixners Stichwahlergebnis als achtbar

Von Matthias Köpf

Klaus Heilinglechner ist neuer Bürgermeister von Wolfratshausen. Der Kandidat der Bürgervereinigung hat die Stichwahl am Sonntag mit einer Mehrheit von 55,9 Prozent der Stimmen gewonnen. Für den parteilosen SPD-Kandidaten Fritz Meixner haben sich 44,1 Prozent der Wähler entschieden. Bei einer Wahlbeteiligung von 49,02 Prozent lagen zwischen dem von 3937 Wolfratshausern ins Amt gewählten Heilinglechner und Meixner genau 831 Stimmen.

Mit dem Ergebnis vom Sonntag hat die BVW das 2008 erstmals errungene Amt des Bürgermeisters verteidigt, zwei Wochen zuvor war sie in der Wählergunst knapp an der CSU vorbeigezogen und stellt wie diese künftig acht Stadträte. Für Heilinglechner, der dem Gremium nun Kraft seines neuen Amtes als Bürgermeister angehören wird, rückt als neuntes BVW-Mitglied Walter Daffner in den Stadtrat nach.

Wie schon in der ersten Runde vor zwei Wochen hatte Heilinglechner klare Vorteile bei den Briefwählern, doch auch die Wähler, die am Sonntag ihr Kreuz direkt in den Wahllokalen gemacht haben, hätten ihm schon eine knappe Mehrheit beschert. An den Wahlerfolg des aktuellen Amtsinhabers Helmut Forster, der 2008 fast eine Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten hatte, reicht Heilinglechners Ergebnis nicht heran, obwohl die Wolfratshauser CSU nach der schmerzlichen Erstrunden-Niederlage ihres eigenen Kandidaten Peter Plößl eine Wahlempfehlung für Heilinglechner ausgesprochen hatte. "Ich hätte geglaubt, das es schon noch knapper ausgeht", sagte der siegreiche Kandidat am Abend.

Das Ergebnis der Stichwahl stand schon eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale fest, doch dauerte es danach noch mehr als eine Stunde, bis Heilinglechner nach zahllosen Gratulationen und Umarmungen unter anderen mit Meixner und Plößl die Loisach überquert und seine in der Flößerei feiernden Parteifreunde erreicht hatte. Nachdem er seine Rührung angesichts des Jubels überwunden und allen Mitstreitern gedankt hatte, formulierte er als seine Hoffnung für die bevorstehende Amtszeit, "dass wir weiter so gut zusammenarbeiten, dass wir für Wolfratshausen was tun und dass noch mehr vorangeht".

Bei der BVW speiste sich ein großer Teil der Zufriedenheit aus der Erleichterung, der scheidende Bürgermeister Forster erklärte den Erfolg seines Wunsch-Nachfolgers mit dem "konstruktiven Klima im Stadtrat in den letzten sechs Jahren" und einem "sehr guten Wahlkampf ohne große Versprechungen, die man dann unter Umständen nicht einhalten kann".

Doch auch Meixner nahm das mit dem Eintreffen der Zahlen aus den einzelnen Stimmbezirken keineswegs immer eindeutige Ergebnis am Ende gelöst und fast frohgemut auf. Nach seinen eigenen Worten war es eine "mutiges Unterfangen", als parteiloser Franke ohne Wolfratshauser Erstwohnsitz Bürgermeister werden zu wollen. Er und die SPD hätten viele sachliche Akzente gesetzt und gezeigt, dass es in der Stadt ein großes Wählerpotenzial gebe, das frischen Wind wolle. "Ich denke, dass ich erhobenen Hauptes diese Wahlwerbung verlassen kann" - nicht jedoch die Stadtpolitik, denn seine Mandate in Stadtrat und Kreistag wolle er auf jeden Fall annehmen. Die SPD dankte ihm das nach allgemeiner Ansicht der Genossen sehr achtbare Ergebnis mit großem Applaus.

Der CSU-Ortsvorsitzende Manfred Fleischer kommentierte den Wahlausgang knapp mit "Glückwunsch an Klaus Heilinglechner. Eine gute Entscheidung für die Stadt Wolfratshausen." Sein Stellvertreter Patrick Meidel deutete weitere christsoziale Unterstützung für Heilinglechner an: "Ich glaube dass es gut für die Stadt ist, dass der Bürgermeister auch eine Stadtratsmehrheit hat."

© SZ vom 31.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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