Steinhart:Lichter aus

Kerzenhersteller Steinhart in Bad Tölz schließt zum Jahresende

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Bei "Kerzen Steinhart" gehen kurz vor Weihnachten die Lichter aus. Der Familienbetrieb im Gewerbegebiet Farchet, der 2018 sein 80-jähriges Bestehen hätte feiern können, schließt am 22. Dezember für immer seine Pforten. Firmenchef Simon Steinhart klingt denn auch etwas wehmütig, wenn er erzählt, dass dieser Schritt schneller komme, als er selbst geglaubt habe. Auf der anderen Seite sei es eben so, dass man "gutes Geld nicht dem schlechten hinterherwerfen soll".

Das Aus für die Traditionsfirma hatte sich schon seit längerem angedeutet. Dem Kerzenhersteller machte die Billigkonkurrenz aus Osteuropa zu schaffen, vor allem aber der Wegfall der klassischen Einzelhändler, die Steinhart bedient. Pro Jahr habe er bis zu zehn Prozent seiner Kunden verloren, "das kann man nicht mehr auffangen", sagt er. Hinzu kommt, dass seine zwei Söhne in ihren jeweiligen Berufen glücklich sind und kein Interesse haben, den Betrieb weiterzuführen. Der Gedanke, die Firma aufzugeben, sei mithin "nicht aus einem Bauchgefühl" entstanden, sagt Steinhart. Der Zeitpunkt ist dennoch ein wenig überraschend. Dies liegt daran, dass sich unerwartet schnell ein Käufer für das Firmengebäude im Farchet fand. Dort werden künftig Schaltschränke für Gebäude-Automationen gefertigt.

Mit der Schließung der 1938 von Franz Steinhart gegründeten Firma verlieren acht Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. "Leider ist das so", sagt der Chef. Seine Kerzen bietet er in einem Abverkauf mit 50 Prozent Rabatt an - montags bis freitags, jeweils von 8 bis 16.30 Uhr, und samstags von 9 bis 12 Uhr.

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