Staupe in Münsing:Warnung vor gefährlicher Viruserkrankung

Von Benjamin Engel, Münsing

Die immer wiederkehrende Viruserkrankung Staupe ist vor allem auch für Hunde gefährlich. Jetzt hat das Veterinäramt der Tölzer Kreisbehörde bei einem im Ammerlander Wald erlegten Marder den Erreger festgestellt. In solchen Fällen rät das Veterinäramt Haustierbesitzern insbesondere Hunde jährlich impfen zu lassen. Vor der Erkrankung warnt auch die Münsinger Jägerin Ursula Scriba. "Mir geht es darum, dass Leute mit Hunden wissen, dass es die Staupe gibt", sagt sie. Denn mit einer jährlichen Impfung seien Haustiere wie Hunde und Katzen vor den Viren geschützt. Sie empfiehlt, Hunde an die Leine zu nehmen, um sie vor unkontrollierten Kontakten zu schützen.

Die Staupe tritt "nestweise" auf, wie Veterinärmediziner Georg Unterholzner vom Tölzer Landratsamt sagt. Am Virus erkranken fleischfressende Tiere wie Marder, Füchse, Dachse, Frettchen, Waschbären und Hunde. Katzen können den Erreger zwar aufnehmen, bei ihnen bricht die Krankheit jedoch nicht aus. Die Tiere infizieren sich über das Maul oder die Luftwege, Ausscheidungen und Sekrete. Für den Menschen ist die Staupe allerdings ungefährlich.

Besonders gefährdet sind laut Scriba junge sowie alte Tiere. Gerade diese hätten kein ausreichendes Immunsystem. Die Staupe kann sich an verschiedenen Organen zeigen. Die Viruserkrankung kann Fieber, Durchfall, Erbrechen oder Atemwegssymptome wie Nasenausfluss hervorrufen. Später könne das Gehirn geschädigt werden und Störungen im zentralen Nervensystem auftreten, beschreibt Scriba den Krankheitsverlauf. "Die Tiere leiden schwer."

Auf die Tiere wirke die meist tödlich verlaufende Erkrankung wesensverändernd. Sie reagierten ungewöhnlich, seien weniger scheu und mieden Menschen nicht mehr. In Stadeln, Remisen und Scheunen suchten die erkrankten Tiere Zuflucht. "Gerade Landwirte bitten wir deshalb, aufmerksam zu sein", sagt Scriba.

Das Veterinäramt empfiehlt, auffällige Tiere immer an den zuständigen Jäger zu melden.

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