Für viele Wolfratshauser hat die Loisach eine wichtige Erholungsfunktion. Einige gehen im Fluss sogar baden, etwa am Walsersteg im Süden der Stadt. Für die Wolfratshauser Liste war dies ausschlaggebend, um an dieser Uferstelle mehr Aufenthaltsqualität zu fordern. Obgleich das im Stadtrat am Dienstagabend grundsätzlich auf ein positives Echo fiel, zog die Gruppierung den Antrag im Gremium erst einmal wieder zurück. Bis die Idee zur Wiedervorlage kommt, sollen Formulierungsfragen und Finanzierungskosten geklärt werden.
„Wir wollen mehr Lebensqualität in die Stadt bringen“, formulierte Richard Kugler für die Wolfratshauser Liste. Insbesondere junge Leute hätten ihn darauf angesprochen, ob die Kommune die Aufenthaltsqualität ähnlich wie an der Floßlände auch im Bereich um den Walsersteg verbessern könne. Kugler sprach etwa von Sitzungsmöglichkeiten sowie einem besseren Zugang zum Fluss. Wer baden wolle, könne das natürlich nur auf eigene Gefahr tun.
Die vier Stufen an der Alten Floßlände haben 39 000 Euro gekostet
Genau deshalb fragte sich etwa Ulrike Krischke (BVW), ob die Stadt damit Verantwortung tragen könnte, die Wasserqualität überprüfen oder womöglich einen Bademeister einstellen zu müssen. Daher könne sie den Antrag momentan nur ablehnen, insbesondere aber auch wegen der schwierigen finanziellen Lage in Wolfratshausen.
Für die vier Stufenanlagen zur Loisach im Umfeld der Alten Floßlände hat die Stadt laut Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) im Jahr 2014 um die 39 000 Euro netto ausgegeben. Der Wolfratshauser Rathauschef warnte davor, die Idee eines direkten Fluss-Zugangs beim Walsersteg ins Spiel zu bringen. Für die Stadt würde dies ein umfangreiches Genehmigungsverfahren auslösen, was die Kosten nach oben treibe.
Aus seiner Sicht gehe es darum, die bestehende Magerrasenfläche im oberen Uferbereich etwa durch Sitzmöglichkeiten zu verschönern, sagte Heilinglechner. Er schlug vor, eine Entscheidung zum Antrag der Wolfratshauser Liste zurückzustellen und zunächst genauere Kosten zu ermitteln. Das forderte Renate Tilke auch für die CSU-Fraktion. Sie brachte zudem die Idee auf, ob sich die Jugendlichen womöglich an einem Projekt für mehr Aufenthaltsqualität beteiligen könnten.