Zwei gewichtige Werke von Wolfgang Amadeus Mozart bringt Christoph Heuberger am Sonntag, 13. Oktober, in der Tölzer Stadtpfarrkirche zur Aufführung. Die sogenannte Große Messe in c-Moll KV 427 entstand 1782/83 in Wien und ist für den Kirchenmusiker in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Werk. "Zu spüren ist die Beschäftigung Mozarts mit Musik von Händel und Bach, aber auch der unbedingte Wille, seinem Vater die absolute Ernsthaftigkeit zu beweisen, mit der er seiner Arbeit als frei schaffender Musiker in Wien nachzugehen gedachte", erklärt Heuberger.
Diese Messe, Mozarts letzte, unterscheide sich in jeder Beziehung von allen früheren Messvertonungen. "Die Orchesterbesetzung ist groß, die Bläser werden teilweise solistisch eingesetzt, die Chöre sind vier-, fünf- und achtstimmig, die solistischen Partien hochvirtuos, und die musikalische Ausdruckskraft erreicht eine Tiefe, die dieses Werk an die Seite der h-moll Messe von Bach und Beethovens Missa solemnis stellen". Warum das kirchenmusikalische Juwel ebenso wie das Requiem unvollendet blieb, sei rätselhaft. Verschiedene Ergänzungsversuche hätten jedenfalls nicht überzeugt, weshalb sich Heuberger für eine Aufführung des Torsos von gut 50 Minuten Dauer entschieden hat.
Neben Chor und Orchester der Stadtpfarrkirche musizieren unter seiner Leitung Anna Karmasin (Sopran) und Barbara Hölzl (Mezzosopran), der Tenor Michael Nowak und Bassist Thomas Stimmel.
Davor erklingt die Sinfonia concertante Es-Dur KV 364, ein Konzert für Violine, Viola und Orchester. Solisten sind die Geigerin Elisabeth Heuberger und ihr Lehrer Markus Wolf (Bratsche), bekannt als Erster Konzertmeister der Bayerischen Staatsoper in München.
Sonntag, 13. Oktober, Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt, Bad Tölz, 17 Uhr, Karten im Vorverkauf bei der Tourist Information, Max-Höfler-Platz