Stadtmuseum Bad Tölz:Lebensfreude in allen Farben

Kunstsalon Edna Ullmann

Edna Ullmann sprüht künstlerisch vor Vitalität.

(Foto: Manfred Neubauer)

Edna und Siegfried Ullmann stellen aus

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Den Bildern von Edna Ullmann ist vor allem eines gemeinsam: Sie sind allesamt farbenfroh. Manche ihrer Werke, die derzeit im Stadtmuseum in Bad Tölz ausgestellt sind, muten geradezu wie ein Feuerwerk aus grünen, blauen, gelben und immer wieder roten Tönen an. Lebensfreude sollen sie vermitteln, "happyness", wie die gebürtige Filipina sagt. Ganz anders sind die "Tölzer Bilder" ihres Mannes Siegfried Ulmann, die in ihren romantischen Ansichten der Stadtgeschichte beinahe ans 19. Jahrhundert gemahnen.

Edna Ullmann hatte als Kind ein schweres Leben. Missbrauch und Ausbeutung prägten nach dem frühen Tod der Mutter ihre Jugend, sie hatte durch diese traumatischen Erfahrungen tiefe Depressionen. Aus ihnen fand sie langsam heraus durch den Glauben an Gott - und durch die Malerei. "Man muss die eigene Liebe zu sich selbst finden", sagt sie. "Ich bin dankbar, dass ich zu dieser Selbstidentität gefunden habe." Einmal, erzählt die 54-jährige Tölzerin, sei sie an Heiligabend um 4 Uhr früh plötzlich aufgewacht, habe den Boden vor ihrem Bett zum Schutz mit Plastik abgedeckt und begonnen, ein Bild auf zu malen. Erst gegen 8 Uhr früh sank sie müde in die Kissen zurück. "Gott hat mir die Power gegeben zu malen." Ihre Werke sollen den Betrachtern "viel Kraft und positive Energie" vermitteln, sagt Edna Ullmann.

Ihr Mann ist Kirchenrestaurator, aber auch Maler, der vor allem die Seefahrt und die Marine als Motive für seine Ölgemälde wählt, die er bis nach Übersee verkauft. Im Stadtmuseum sind es nun Szenen aus der Historie von Tölz. Das Ehepaar stellt auch auf den Philippinen aus, wohin Edna Ullmann immer wieder reist - vor allem dann, wenn der Inselstaat mal wieder von einem Taifun heimgesucht wurde. Dann hilft sie dort monatelang ihren Landsleuten. Weil sie ein langjährige Freundschaft mit dem umstrittenen Staatspräsidenten Rodrigo Duterte verbindet, durfte sie 2018 sogar in dessen Privatgalerie ausstellen. Die Arbeiten im Tölzer Stadtmuseum sind noch bis 12. Dezember zu sehen.

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