Stadt beteiligt sich am Car-Sharing:Geteilter Wagen ist doppelter Gewinn

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Die Stadt Wolfratshausen macht beim Car-Sharing mit und spart so Kohlendioxid und bares Geld.

Benjamin Engel

Von Benjamin Engel

Wolfratshausen - Das Konzept Car-Sharing hat die Stadt Wolfratshausen von Anfang an überzeugt. Deswegen hat das Rathaus zwei seiner fünf Dienstwägen zum 1. Februar diesen Jahres durch Car-Sharing-Fahrzeuge ersetzt, wie Gerhard Grätz, Sachbearbeiter der Stadt in der Abteilung Geschäftsleitung, sagte. Initiator dieses Projektes war die Energiewende Oberland GmbH. Ihr Geschäftsführer Thomas Martin fand eigentlich nur lobende Worte für die "hervorragende Zusammenarbeit" mit der Stadt.

Letzten Endes profitiert die Stadtverwaltung unmittelbar von der Anschaffung der neuen Fahrzeuge. Ein Austausch von zwei Autos aus dem städtischen Fuhrpark und ein damit verbundener Neukauf konnten dadurch vermieden werden. Außerdem geht die Stadt nach Auskunft von Abteilungsleiter Martin Millian auch von einer deutlichen CO2-Einsparung aus. Durch die Nutzung der Car-Sharing-Fahrzeuge sollen ferner Leerzeiten vermieden werden. Weiterer positiver Nebeneffekt: Wartungs- und Reparaturarbeiten fallen in Zukunft weg.

Am Stellplatz Rathaus/Loisachufer steht der Stadt nun ein roter und mit Erdgas betriebener Fiat Doblo wochentags jeweils von sieben bis 13 Uhr zur Verfügung. Zusätzlich kann unter der Woche zwischen sieben und 18 Uhr auf einen Fiat Bravo, der mit Autogas betrieben wird, zurückgegriffen werden.

Nach Angaben von Grätz werden die Fahrzeuge schon jetzt sehr stark genutzt. Langfristig müsse man sehen, ob nicht noch mehr städtische Autos durch Car Sharing Fahrzeuge ersetzt werden könnten. Zusätzlich profitiert auch noch die allgemeine Bevölkerung von der Anschaffung der Stadt. Außerhalb der gebuchten Zeiten stehen die Wagen jedermann zur Verfügung.

Darüber hinaus bietet die Car-Sharing KG mit Sitz in Wolfratshausen noch fünf weitere Autos für Mitglieder an. Bei entsprechender Nachfrage könnte der Bestand auch kurzfristig unter Rückgriff auf den Fuhrpark der Partnerorganisation in Weilheim erhöht werden. Darauf wies Michael Schurack hin, Geschäftsleiter der Car-Sharing KG seit 1. September vorigen Jahres.

Bis jetzt nutzen rund 60 Mitglieder den Service. Das Angebot reiche dabei von Kleinwagen bis hin zu Autos für Familien. Selbst ausgefallenere Wünsche könnten erfüllt werden. Erst vor Kurzem habe ein Mitglied einen Wagen für eine einwöchige Reise nach Bern reserviert. Besonders interessant sei Car-Sharing jedoch, wie Martin bekräftigte, für Fahrer, die weniger als 10 000 Kilometer pro Jahr führen. Vor allem auch Zweitwagenbesitzer und ältere Menschen kämen obendrein als Zielgruppe in Frage.

Schurack will gerade auch junge Menschen für Car-Sharing begeistern. Deshalb setze man auch auf den Aufbau einer modernen Organisation. Die Reservierung sei über Internet und sogar mittels Handy möglich. Hier erfahre man auch alles weitere über freie Buchungszeiten und Standorte der gewünschten Fahrzeuge.

Mit Hilfe einer Code-Karte könne das entsprechende Auto ganz leicht geöffnet werden. Dann brauche der Nutzer nach Eingabe der korrekten PIN-Nummer nur noch den Zündschlüssel ins Schloss stecken und losfahren. Wie man sehe, gehöre also schon ein wenig Planung dazu. Einfach aus dem Haus gehen und losfahren sei nicht möglich. Trotzdem werde die Car-Sharing weiter im Landkreis wachsen. Es gebe auch schon konkrete Anfragen.

© SZ vom 09.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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