Sporthalle:Unter der Haube

Turnhalle Penzberg

Die Josef-Boos-Halle in Penzberg wird saniert. Wann die Arbeiten beendet sein werden, ist nicht abzusehen. Daher sind Übergangslösungen gefragt.

(Foto: Manfred Neubauer)

Die Freie Fraktion Penzberg stellt den Antrag, eine Traglufthalle als Ersatz für die Josef-Boos-Halle zu errichten

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Seit etwa drei Jahren müssen Schulen und Vereine ohne die Josef-Boos-Turnhalle auskommen. Eine Lösung für den Engpass präsentiert die Freie Fraktion Penzberg. Mit einer Traglufthalle auf einem der Tartanplätze hinter der großen Tennishalle beim Wellenbad hätte die Not der Sportler ein Ende. Aufstellen möchte die Halle Stefan Fuchs, der die Tennisschule betreibt, die mit dem TC Penzberg kooperiert. Eine Voraussetzung für seine Investition müsste allerdings garantiert sein: Wenn die Traglufthalle nicht mehr als Sportstätten-Ersatz gebraucht wird, möchte Fuchs sie ein paar Meter weiter auf einen Teil der Sandplätze des Tennisclubs versetzen. Dafür braucht er die Zustimmung der Stadt.

Kaum jemand kennt die beiden Tartanplätze in der Nähe des Wellenbads. Sie gehören zu den Sportanlagen des Landkreises Weilheim-Schongau und wurden vergangenes Jahr im September erneuert. Auf den beiden Feldern sind Linien für Volleyball, Basketball und Fußball markiert. "Die Plätze werden kaum genutzt", berichtet Stefan Fuchs, der Mitglied ist bei der Wählervereinigung, die hinter der Freien Fraktion Penzberg (FF) im Stadtrat steht. Die FF hat nun einen Antrag zur Aufstellung der Traglufthalle gestellt, der in der Stadtratssitzung am Dienstag, 26. Juni behandelt werden soll. Darin heißt es: "Der Stadtrat beauftragt die Stadtverwaltung mit der Prüfung der Errichtung einer Traglufthalle auf dem Freigelände hinter der bestehenden Tennishalle". Auch solle die Verwaltung Gespräche mit Investor Fuchs über die Nutzung der Halle und mit dem Landkreis über die Benutzung seiner Sportfläche führen. Bereits im September dieses Jahres könnte die Traglufthalle in Betrieb gehen.

Als Begründung für ihren Antrag nennt die FF, dass ein Ende der Sanierung der Josef-Boos-Halle nicht abzusehen sei. Vor allem die Sportvereine in Penzberg stünden vor "sehr großen Problemen", ihren Trainings- und Übungsbetrieb aufrechtzuhalten. Fuchs hat sich bereit erklärt, die Traglufthalle auf eigene Kosten anzuschaffen - demnach etwa 450 000 Euro zu investieren. Die elf Meter hohe Traglufthalle könnte auf dem 1300 Quadratmeter großen Tartanplatz ohne Probleme aufgestellt werden. Anschlüsse wie Strom seien über die benachbarten Sporteinrichtungen möglich, so Fuchs. Landkreis und Stadt könnten die neue Halle für Schul- oder Vereinssport so lange mieten, bis die Josef-Boos-Turnhalle wieder zur Verfügung stünde. "Damit könnte die angespannte Situation bei der Belegung der Hallen merklich entspannt werden", sagte Stadtrat André Anderl bei der Vorstellung des Projekts.

Wird die Halle nicht mehr von Landkreis und Stadt gebraucht, käme sie den Tennisspielern zugute - vor allem im Winter. Denn die benachbarte Tennispark-Halle sei mit Abo-Spielern belegt.

Seit Juni 2015 ist die Sporthalle am Josef-Boos-Platz gesperrt. Die Regierung von Oberbayern hatte die Halle als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge umfunktioniert. Nach deren Auszug im März 2016 wurden gravierende bauliche Mängel festgestellt. 5,6 Millionen Euro wird schätzungsweise die Sanierung der Turnhalle kosten. Eröffnet werden soll sie voraussichtlich im September 2019. Die Freie Fraktion mag an dieses Datum allerdings nicht glauben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: