Sicherheit:Reflektoren für Senioren

Kreisverkehrswacht Klickbänder

Reflektierende Bänder, die man sich um Arme oder Beine legen kann, steigern die Sicherheit von Senioren im Straßenverkehr. Ilka Fottner (v.l.) , Felicitas Wolf und Reiner Berchthold von der Kreisverkehrswacht übergaben sie.

(Foto: Manfred Neubauer)

Im Winter werden Fußgänger von Autofahrern oft zu spät gesehen. Um das zu ändern verteilt die Kreisverkehrswacht leuchtende Armbänder zum Schutz im Dunkeln.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Wer an einem Novemberabend in einem normalen Anorak oder einem Mantel abseits von beleuchteten Kreuzungen über die Straße geht, ist für Autofahrer kaum zu erkennen. Erst wenn die Distanz weniger als 50 Meter beträgt, taucht ein solcher Passant im Scheinwerferlicht auf - manchmal zu spät für den Fahrer, um rechtzeitig zu reagieren. Dagegen helfen sogenannte "retroreflektierende Klickbänder", die den Sichtabstand auf rund 150 Meter erhöhen. Sie spiegeln das Licht wider und sind leicht anzulegen. Man muss sie nur einmal kurz auf den Unterarm schlagen, schon wickeln sie sich von selbst um ihn herum. 1000 Stück hat die Kreisverkehrswacht besorgt und Seniorenvertretern am Dienstag im Landratsamt übergeben. Ältere Menschen, sagt Vorsitzende Ilke Fottner, "sind unsere Zielgruppe".

Im Gegensatz zu Kindern sind Senioren oft zu dunkel gekleidet

Ebenso wie Kinder und Jugendliche. Die haben solche Reflektoren allerdings meist auf den Schulranzen oder auf ihren Klamotten, "da wird von der Kleidungsindustrie schon viel gemacht", sagt Fottner. Dagegen seien Senioren oftmals dunkel angezogen und trügen keinerlei Schutzstreifen. Die Klickbänder dienten nicht bloß ihrer Sicherheit, sondern ebenso den Autofahrern, die ja schließlich niemanden anfahren und verletzen wollten. Eine sinnvolle Maßnahme, befand Waltraud Bauhof vom Seniorenbeirat des Landkreises. In der dunklen Jahreszeit sei die Sicht automatisch eingeschränkt. Die Klickbänder seien wunderbar, vor allem auf dem Dorf. Wenn man dort abends gehe, "kann man sie gut schwenken", meinte die Seniorenbeirätin.

Die älteren Menschen zählten für Reiner Berchtold allerdings nicht zu den Sorgenkindern, als er noch als Polizist den Verkehr kontrollierte. "Das waren eher die Kinder", sagte der SPD-Kreisrat und stellvertretende Vorsitzende der Kreisverkehrswacht. Sie saßen an dunklen Abenden nicht selten auf Fahrrädern ohne Vorderlicht und ohne Rückstrahler, weil auf die richtige Ausrüstung laut Berchtold auch von manchen Eltern "kein Wert gelegt wird". Die Folge: "Wir hatten genug Unfälle, wo Kinder aus einer untergeordneten Straßen ohne Licht heraus gefahren sind." Und prompt gegen ein Auto prallten.

Rund 800 Euro investierte die Kreisverkehrswacht, die neben Mitgliedsbeiträgen vornehmlich von Spenden lebt, in die Klickarmbänder. Die Exemplare, die übrig bleiben, sollen an Asylsuchende verteilt werden, die ja per Rad oder zu Fuß unterwegs sind. "Das ist auch eine wichtige Sache", sagte Fottner.

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