Service:Weiter freie Fahrt

Penzberg verlängert kostenlose Stadtbusnutzung für Schüler

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Penzberger Schüler dürfen weiterhin den Stadtbus kostenlos nutzen. Der Stadtrat hat den Service bis Juli 2020 verlängert. Die Freie Lokalpolitik Penzberg (FLP) kündigte einen Antrag ihrerseits an, die Gratis-Fahrten auch Senioren ab dem 70. Lebensjahr zu ermöglichen. Die einzige Crux an der kostenlosen Schülerbeförderung: Mehr Kinder und Jugendliche steigen in die öffentlichen Transportmittel ein, was zu längeren Verweildauer an den Haltestellen und damit zu Verspätungen führt. Ordnungsamtschef und Stadtbuskoordinator Peter Holzmann möchte daher am Fahrplan noch etwas feilen.

Seit fünf Monaten dürfen Penzberger Kinder und Jugendliche, die Schulen in der Stadt besuchen, kostenfrei mit dem Bus fahren. Der Stadtrat hatte auf Vorschlag der FLP-Fraktion einen Testlauf eingeführt, der noch bis Schuljahresende Juli 2019 dauert. Dem Stadtrat gefällt das Konzept, weshalb er es vorzeitig verlängert. Die Schüler dürfen auch an Wochenenden und in den Ferien ohne Ticket fahren, wenn sie ihren Schülerausweis beim Fahrer vorzeigen. Nicht ohne Stolz verwies Michael Kühberger (FLP) in der Sitzung darauf, dass die Gratis-Busfahrten eine Idee seiner Fraktion gewesen sind. "Das war ein Bombenantrag." Aus diesem Grund wolle die FLP künftig auch Senioren mit dem Service erfreuen. Kühberger betonte, dass Senioren, die freiwillig ihren Führerschein abgeben würden, kostenlos in den Stadtbus einsteigen können sollten.

Man müsse neidlos anerkennen, dass dies der beste FLP-Antrag bislang gewesen sei, sagte CSU-Stadtrat Nick Lisson. Vor allem, wenn es gelinge, auf diesem Wege die Anzahl der "Eltern-Taxis" zu verringern. Seine Fraktion finde, dass die 40 000 Euro Mehrkosten daher gut angelegt seien. Ungefähr um diese Summe erhöht sich laut Holzmann das jährliche Defizit des Stadtbusses, das Penzberg ausgleichen muss. Fast die Hälfte davon rühre daher, dass der Freistaat den Zuschuss nicht mehr zahle, mit dem er sich bislang an den städtischen Kosten für die Schülerbeförderung beteiligte, sagte der Ordnungsamtsleiter.

Ein Problem muss der Koordinator noch in den Griff bekommen. Holzmann zitierte aus einem Schreiben des Regionalverkehrs Oberbayern (RVO), wonach der Fahrplan nicht mehr pünktlich eingehalten werden kann. Was nicht allein auf die gestiegene Anzahl an Schüler zurückzuführen ist. Zu den Verspätungen tragen auch die Roche-Jobtickets bei, die vermehrt Mitarbeiter des Pharmaunternehmens in die Busse brachten. Der RVO hat Vorschläge gemacht, wie die Verspätungen vermieden werden könnten. Die Stadt will aber erst eine Fahrzeitenauswertung vornehmen, ehe über weitere Schritte beraten werden soll. Ein klares Nein kassierte der RVO auf eine seiner Anregungen. Er schlug vor, dass die Schülerfreifahrten erst von 9 Uhr an gelten sollten.

Eine weitere Service-Maßnahme erwähnte Holzmann. Bei der neuen Haltestelle am Roche-Werk gibt es sie bereits: eine elektronische Anzeige, die über Abfahrtszeiten, Verspätungen und ähnliches informiert. Dieses zeitgemäße Info-System solle, so der Wunsch des Ordnungsamtsleiters, an mehreren Haltestellen im Stadtgebiet geben. Bad Tölz habe den Kauf solcher Anzeige-Tafeln bereits beschlossen, sagte Holzmann. "Diesen Service sollten wir auch bieten."

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