Seit Jahren geplant:Schwung für die Schleife

Luftbild Geretsried

Um das geplante Neubaugebiet auf der Böhmwiese gegenüber dem Rathaus anzubinden, soll die B 11 hier verschwenkt werden.

(Foto: Manfred Neubauer)

Geretsrieder Stadtrat treibt B-11-Verlegung voran

Von Felicitas Amler, Geretsried

Der Geretsrieder Stadtrat hat am Dienstag einstimmig Bürgermeister Michael Müller (CSU) beauftragt, die Verlegung der Bundesstraße 11 voranzubringen. Außerdem wurde der Masterplan für den neuen Stadtteil Böhmwiese modifiziert.

Die Geretsrieder Stadtentwicklung hängt in wesentlichen Teilen von anderen, staatlichen Stellen ab. Dies gilt nicht nur für die seit Jahrzehnten erhoffte Anbindung an die S-Bahn, sondern auch für die seit Jahren geplante Verlegung der Bundesstraße 11 und damit die Erschließung eines neuen Stadtteils auf der Böhmwiese. Die B 11 soll ab der Kreuzung Blumenstraße in Richtung Schwaigwaller Bach - nach Westen hin - verschwenkt werden; erst beim Gasthaus Geiger im Süden wäre sie wieder in bestehenden Bahnen. Damit hätte Geretsried die Chance, den Karl-Lederer-Platz, der gerade urban ausgebaut wird, mit einem neuen Stadtteil Böhmwiese zu verbinden und dabei attraktive Plätze zu schaffen. Um all dies in die Wege zu leiten, hat der Stadtrat den Bürgermeister und die Verwaltung beauftragt, anhand eines vorliegenden Planungsentwurfs das Staatliche Bauamt anzusprechen. Müller betonte mehrmals, dass die tatsächliche Planung nicht mehr Sache der Stadt sei, sondern die von Land und Bund. Er stimmte nachdrücklich Lorenz Weidinger (Freie Wähler) zu, der sagte: "Wir brauchen die B-11-Verlegung für unsere Zentrumsentwicklung, und zwar sehr schnell."

Wann es dazu kommen könnte, ist jedoch völlig offen - obwohl die B-11-Verlegung bereits im Bundesverkehrswegeplan steht. Konrad Daxenberger, Geschäftsführer des von der Stadt beauftragten Münchner Ingenieurbüros Lahmeyer, erklärte, dass die beiden Planungen - B 11 und S-Bahn - erst noch aufeinander abgestimmt werden müssten. Zunächst sagte er, die B 11 könne nicht früher als die S-Bahn verlegt werden - deren Fertigstellung derzeit für 2028 angekündigt ist. Dann relativierte er dies aber. Jedenfalls müsse die Stadt erst einmal klären, wie sie den künftigen Stadtteil Böhmwiese anbinden wolle, sagte Daxenberger.

Dies geschah mit einem weiteren Beschluss. Demnach soll der unverbindliche Masterplan aus dem Hause Kehrbaum Architekten, der seit 2013 für die Böhmwiese existiert, überarbeitet werden: Es soll weniger Fläche für Einzelhandel und mehr für Wohnungen konzipiert werden. Denn inzwischen sind am Karl-Lederer-Platz und an der Egerlandstraße große Verbrauchermärkte und andere Geschäfte geplant. Ein neues Einzelhandelskonzept soll den verbleibenden Bedarf klären. Drei Punkte wurden außerdem für die Böhmwiese fixiert: die Anbindung des neuen Stadtteils an die dann verlegte B 11, der Anschluss des Bahnhofs und die Querung des Schwaigwaller Bachs.

CSU-Stadtrat Volker Reeh, der auch im Handelsverband Oberbayern engagiert ist, warnte: Ein Einzelhandelsgutachten werde wegen des Wandels im Handel bis zur Verwirklichung der Böhmwiese keinen Bestand mehr haben.

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