Süddeutsche Zeitung

Schwer verletzt:Betrunkener überfährt Buben

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Vierjähriger wird in Waldram von Auto erfasst und in Schaufenster geschleudert.

Von Konstantin Kaip

Ein betrunkener Autofahrer hat am Samstagabend im Wolfratshauser Ortsteil Waldram ein Kleinkind überfahren und schwer verletzt. Wie die Polizei berichtet, fuhr der 44-jährige Wolfratshauser auf der Faulhaber Straße. Einem hinter ihm fahrenden Dietramszeller sei seine "merkwürdige Fahrweise" aufgefallen. Laut Bericht beschleunigte der Wolfratshauser plötzlich und zog nach links über die Gegenfahrbahn. Sein Auto fuhr über einen kleinen Parkplatz und eine angrenzende Grünfläche. In der dahinterliegenden Hofeinfahrt spielten zu dem Zeitpunkt ein vierjähriger Junge mit seinem Fahrrad und seine neunjährige Schwester. Das Mädchen konnte dem heranfahrenden Auto laut Polizei gerade noch ausweichen, der Bub auf seinem Rad wurde jedoch frontal von dem Pkw erfasst. Zeugenangaben zufolge landete der kleine Junge auf der Motorhaube des Autos, das dann noch in einen Friseursalon krachte. Durch den Aufprall wurde der Bub gegen die Schaufensterscheibe geschleudert. Der Vierjährige wurde sofort in Begleitung seiner Mutter mit zunächst nicht absehbaren Verletzungen per Rettungshubschrauber ins Schwabinger Krankenhaus geflogen.

Im Auto des 44-jährigen Unfallverursachers fand die Polizei eine angetrunkene Bierflasche sowie eine Packung eines blutverdünnenden Medikaments. Der Fahrer wurde mit einem Schock ins Krankenhaus Wolfratshausen eingeliefert. Ein dort durchgeführter Alkoholtest ergab laut Polizei einen Wert von deutlich mehr als 0,5 Promille. Daraufhin wurde eine Blutentnahme angeordnet, sein Führerschein wurde beschlagnahmt. Der Fahrer gab an, einen Blackout gehabt zu haben. Ihn erwartet nun unter anderem eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Alkoholkonsums.

Am späten Abend gab die Klinik Schwabing nach ersten Untersuchungen Entwarnung: Der Vierjährige hatte großes Glück, seine Verletzungen sind laut Bericht nicht so schwer wie anfangs angenommen. Der Gesamtschaden an Pkw und Gebäude wird auf circa 50 000 Euro geschätzt.

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Quelle:
SZ vom 23.04.2019
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