Süddeutsche Zeitung

Reden wir über:Sicherheit auf dem Schulweg

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Ilka Fottner, Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, rät Kindern zur Umsicht und Erwachsenen zu besonderer Rücksicht.

Interview von Felicitas Amler, Bad Tölz

Jedes Jahr um diese Zeit hat Ilka Fottner viel zu tun. Die Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Bad Tölz-Wolfratshausen gibt Eltern und Kindern, besonders jenen, die zum ersten Mal den Weg zur Schule meistern müssen, Ratschläge.

SZ: Was ist der oberste Rat, den Sie Kindern für den Schulweg mitgeben?

Ilka Fottner: Dass die Kinder immer mit offenen Augen im Straßenverkehr unterwegs sind.

Kann ein sechsjähriges Kind alles überblicken?

Nein, das ist für ein Kind viel zu schwer. Kinder können sich in dem Alter nur auf eine Sache konzentrieren, sie haben noch nicht den großen Überblick, sie lernen es jetzt erst langsam, sich auf mehrere Sachen gleichzeitig zu konzentrieren.

Das heißt, sie brauchen am Anfang auf jeden Fall Begleitung?

Ja, Begleitung und Hilfe. Für mich ist das immer sehr interessant: In den Kindergarten werden sie noch gebracht und sehr behütet. Doch wenn sie dann in die Schule gehen, müssen sie auf der Stelle selbständig sein. Das funktioniert halt nicht.

Gibt es genügend Schulweghelferinnen und -helfer im Landkreis?

Da wird immer wieder gesucht, und zwar aus dem Grund: Je mehr Schulweghelfer da sind, desto leichter tun sich die einzelnen. Wenn ich mehr Schulweghelfer habe, müssen alle nicht jeden Tag da sein. Wir haben viele Gemeinden, wo es gar keine Schulweghelfer gibt.

Sind die Schulwege ausreichend gesichert durch Ampeln und Überwege?

Es gibt Schwachstellen, aber die Gemeinden sind bemüht, alles sicherer zu machen. Die Polizei ist ja am Anfang auch unterwegs, um die Kinder zu schützen.

Wo sind Sie am ersten Schultag morgens zu finden?

Ich bin am Dienstag nicht dabei, weil wir am Freitag schon die Sicherheitsdreiecke an die Schulleiter übergeben. Das sind gelb leuchtende Dreiecke, die sich schneller überziehen lassen als die Westen.

Was wünschen Sie sich von den Erwachsenen, von den Autofahrern?

Mein besonderer Wunsch ist, dass alle die Autofahrer mit Rücksicht auf der Straße unterwegs sind. Das gilt immer. Die Grundschüler und Erstklassler brauchen eine besondere Rücksicht. Was mir noch wichtig ist, das ist das Elterntaxi. Eltern bringen ihre Kinder oft so nah an die Schule heran, dass es in der Früh, wenn die Schulbusse kommen, stört. Deshalb gibt es eine Initiative "Die letzten Meter zu Fuß. Stoppt das Elterntaxi!" Die Eltern sollten ihre Kinder hundert Meter vorher absetzen. Da stehen ja dann auch in der Nähe die Schulweghelfer, die die Kinder sicher über die Straße bringen.

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