Bauausschuss stimmt zu:Container als Interimslösung

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Seit Jahren ist bekannt, dass das Gymnasium Penzberg, das auch Kinder aus Nachbarlandkreisen besuchen, aus allen Nähten platzt.
Seit Jahren ist bekannt, dass das Gymnasium Penzberg, das auch Kinder aus Nachbarlandkreisen besuchen, aus allen Nähten platzt. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Landkreis Weilheim-Schongau muss handeln: Für fünf Jahre sollen Container die Raumnot am Penzberger Gymnasium abmildern.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Im vergangenen Jahr hatte Landrätin Andrea Jochner-Weiß (CSU) angekündigt, ein geeignetes Grundstück für einen möglichen Neubau der Penzberger Realschule zu suchen. Die so frei gewordenen Räume an der Karlstraße könnte dann das Gymnasium Penzberg nutzen. Denn dort herrscht seit Jahren akute Raumnot. Bis zum ersten G-9-Abitur im Jahr 2026 fehlten, sagte Jochner-Weiß damals, acht bis zehn Klassenzimmer. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, sollen auf dem Gelände Schulcontainer aufgestellt werden. Dem Penzberger Bauausschuss lag nun der Antrag auf Errichtung von Klassenzimmermodulen vor. Sechs Klassenzimmer sollen so entstehen.

Die Flächen, auf denen sich zwischen Karlstraße und Säubach das Gymnasium und die Realschule befinden, gehören dem Landkreis Weilheim-Schongau. Bei der Interimslösung handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude, das gut 27 Meter lang und etwas mehr als neun Meter breit ist. Der Landkreis teilt in seinem Bauantrag mit, dass die Module nur fünf Jahre lang genutzt werden sollen. Ob es bei diesem Zeitraum bleiben wird, ist fraglich angesichts der klammen Kassen des Kreises.

Bislang war vorgesehen, 2027 lediglich die Mittel für die Planung in den Kreishaushalt einzustellen. Geld für den Neubau der Realschule gibt es Schätzungen nach erst von 2028 an. Laut einer Machbarkeitsstudie soll das Projekt im Jahr 2037 fertig sein. Ein Blick in andere Landkreise zeigt, dass Vorhaben in dieser Größenordnung an die 70 Millionen Euro kosten können. 2024 berieten der Landkreis Weilheim-Schongau und die Stadt Penzberg über geeignete Flächen für einen Realschul-Neubau.

Molkerei-Gelände ist zu klein

Das Grundstück der ehemaligen Molkerei an der Christianstraße, das direkt neben dem Gymnasium liegt, sei zu klein, berichtete Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) auf Nachfrage. Damit scheint sich die Wahl auf das städtische Areal am Weidenweg zu fokussieren. Der Tennisverein bespielt dort neun Plätze, die wegfallen würden. Auch wenn er nicht glaube, dass sich der Landkreis in den kommenden Jahren einen Neubau werde leisten können, wolle die Stadt schon Weichen stellen und eine Bauleitplanung für die Fläche der Tennisplätze auf den Weg bringen, sagte Korpan. „Wir machen daraus ein Mischgebiet.“

Die weiterführenden Schulen in Penzberg werden nicht allein von Buben und Mädchen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau besucht. Im Schuljahr 2021/22 gingen 245 Schüler aus Bad Tölz-Wolfratshausen auf Gymnasien in Nachbarlandkreise. 152 Mädchen und Buben, überwiegend aus dem Loisachtal, besuchten den Unterricht am Gymnasium Penzberg. Auf die Heinrich-Campendonk-Realschule gingen 110 Schüler aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

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