Schrecklicher Unfall in Bad Tölz:Schwer verletzte Schwestern im Krankenhaus vereint

Schrecklicher Unfall in Bad Tölz: Gefährliche Kreuzung: Das Staatliche Bauamt hat längst Pläne zur Entschärfung der meiste befahrenen Straße in Bad Tölz.

Gefährliche Kreuzung: Das Staatliche Bauamt hat längst Pläne zur Entschärfung der meiste befahrenen Straße in Bad Tölz.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Jugendamt und Helferkreis kümmern sich um die beiden verunglückten nigerianischen Mädchen. Im kommenden Jahr wird die gefährliche Kreuzung entschärft.

Von David Costanzo

Die beiden schwer verletzten Schwestern sind wieder beisammen. Die Mädchen im Alter von vier und eineinhalb Jahren konnten am Donnerstag nach München ins Schwabinger Krankenhaus verlegt werden, berichtet das Landratsamt. Sie und ihre Mutter waren bei dem schrecklichen Unfall am Dienstag an der B 472 in Bad Tölz von einem Laster überrollt und mit Knochenbrüchen an Armen und Füßen in unterschiedlichen Kliniken versorgt worden, das ältere Mädchen in Innsbruck, das jüngere in Harlaching. Die 34-jährige Mutter kam in die Murnauer Unfallklinik, sie könnte querschnittsgelähmt bleiben. Die Behörden können nicht sagen, wie es der jungen Familie aus Nigeria, die in der Flüchtlingsunterkunft am Kranzer in Reichersbeuern lebt, und dem geschockten Lkw-Fahrer geht.

Mitarbeiter des sozialen Dienstes des Landratsamts und Ehrenamtliche des Helferkreises kümmern sich um die Mädchen. Ansprechpartner seien in der Klinik, um sie persönlich zu betreuen, heißt es im Landratsamt. Wenn die Kinder das Krankenhaus verlassen können, sollen sie in Pflegefamilien untergebracht werden. Das Jugendgericht hat dem Jugendamt des Landkreises die Vormundschaft übertragen. Wie lange das nötig sein werde, sei noch nicht absehbar.

Wie genau der Unfall an der Kreuzung mit der Sachsenkamer Straße abgelaufen ist, ermittelt derzeit ein Gutachter. Die Mutter hatte die Bundesstraße mit ihren Kindern unterhalb der Fußgängerfurt überqueren wollen. Der Tölzer Polizeichef Bernhard Gigl sagt: "Es war eine unglückliche Entscheidung von der Mutter, an dieser Stelle die Fahrbahn zu überqueren und nicht weiter oben im Ampelbereich."

Die Stelle ist bekannt für Staus und Unfälle. Das Staatliche Bauamt will diese mit rund 30 000 Autos am Tag meist befahrene Strecke in der Kurstadt im kommenden Jahr entschärfen. Das sei schon seit mehr als einem halben Jahr geplant, sagt der Leiter der Planung für den Landkreis, Stefan Vogt. Die Ampeln an Sachsenkamer Straße, Haupt- und Osttor würden ersetzt und könnten mit Kameras den Verkehr intelligenter steuern und den Stau verkürzen. Zudem würden die Ampeln behindertengerecht ausgerüstet. Die Unfallkommission aus Polizei, Bauamt und Landratsamt werde jedoch den Unfall und die Stelle auf mögliche weitere Verbesserungen analysieren.

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