Schöner wohnen am Brauneck:Lenggries 2.0

Schöner wohnen am Brauneck: Werner Weindl, Bürgermeister von Lenggries.

Werner Weindl, Bürgermeister von Lenggries.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Kommune will Ortskern mittels Städtebauförderung aufwerten

Von Petra Schneider, Lenggries

Die öffentlichen Kassen sind derzeit gut gefüllt, Fördergelder für Kommunen sprudeln. Davon könnte auch die Brauneck-Gemeinde Lenggries profitieren, die mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm den Ortskern im Bereich Karl-Pfund-Weg, Isarstraße und Flößergasse aufwerten will.

Entsprechende Pläne gibt es seit dem Jahr 2011; bereits damals hatte der Gemeinderat beschlossen, einen Antrag zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn bei der Regierung von Oberbayern zu stellen. Weil nach Aussage des Landratsamts Bad Tölz-Wolfratshausen wegen der damaligen Rechtslage aber eine Kostenbeteiligung der Anlieger nötig gewesen wäre, hatte der Lenggrieser Gemeinderat das Projekt auf Eis gelegt.

Zum 1. Januar 2018 wurde in Bayern allerdings die Straßenausbaubeitragssatzung, kurz Strabs genannt, abgeschafft - nun sollen die Planungen in Lenggries wieder aus der Schublade geholt und auf den Prüfstand gestellt werden; so hat es der Gemeinderat am Montag einstimmig beschlossen.

Die Verkehrs- und Parksituation im Ortskern war in jüngster Zeit häufig kritisiert worden. Die Pläne für den Bereich Karl-Pfund-Weg/Isarstraße sehen vor, dass die Straßen und Gehwege ertüchtigt, wo nötig, verbreitert und in Teilen gepflastert werden. Längs- oder Querparken soll an verschiedenen Stellen in der Kommune eingeführt werden, "um das Parkverhalten zu verbessern", wie Karl Ertl vom technischen Bauamt sagte. Auch die Stellplätze auf dem Vorplatz der ehemaligen Raiffeisenbank sollen einbezogen werden. Nach Ansicht von Bürgermeister Werner Weindl (CSU) tragen die geplanten Maßnahmen zur "Aufwertung des öffentlichen Raums" bei. In einem nächsten Schritt soll dann die Umgestaltung von Marktstraße und Kirchplatz folgen. Wenn die Überarbeitung abgeschlossen sei, werde es eine Infoveranstaltung für die Anlieger geben, kündigte Ertl an. Denn sie müssten gegebenenfalls Privatflächen über eine Grunddienstbarkeit für einen Zeitraum von 25 Jahren zur Verfügung stellen.

80 Prozent Förderung wäre möglich, "soviel wie zurzeit werden wir voraussichtlich nicht mehr kriegen", sagte Weindl. Die zuständige Behörde habe bei der Gemeinde angefragt, ob sie nicht auch für dieses Projekt Zuschüsse beantragen wolle. Mittel flössen derzeit großzügig. So habe die Brauneckkommune für die Querungshilfe an der Karwendelstraße 80 Prozent bekommen, der gleiche Zuschuss zu den förderfähigen Kosten sei auch beim Umbau des Gasthofs Post zugesagt.

Warum man nicht gleich in die Planungen für Marktstraße und Kirchplatz einsteige, wollte Peter Gascha (FWG) wissen. "Wir haben das auf dem Schirm", entgegnete der Bürgermeister darauf. Wegen anstehender Großprojekte wie zum Beispiel dem Neubau des Pflegeheims oder dem Umbau des Gasthofs Post sei das Personal aber bereits gebunden. "Wenn der Bereich um die Isarstraße läuft, beginnen wir mit den Planungen für die Marktstraße", versprach Rathauschef Weindl.

Christine Rinner (CSU) lobte, "dass da was vorwärts geht." Dann werde sich auch die Situation für Fußgänger verbessern. In den Planungen seien die Bereiche "Parken, Gehen und Fahren" berücksichtigt, betonte Weindl. Bis die Maßnahmen umgesetzt sind, wird es freilich noch etwas dauern. Der Bürgermeister rechnet mit einem Zeitrahmen von zwei Jahren. Denn die Bauarbeiten müssten im Hinblick auf Geschäftstreibende und den fließenden Verkehr verträglich gestaltet werden, erklärte Ertl.

Die Wiederaufnahme des Projekts fand im Lenggrieser Gemeinderat viel Zustimmung. "Dass die Planungen von 2011 ansprechend waren und sind, steht außer Frage", betonte Franz Schöttl (CSU). Damals seien der Gemeinde aber "die Hände gebunden gewesen", weil die Maßnahmen wegen der Straßenausbausatzung auf wenig Gegenliebe gestoßen seien.

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