Schöner leben im Isartal:Ein Dorfplatz für Schäftlarn

Antrag der Grünen, ein umfassendes Konzept zu erarbeiten, stößt auf Zustimmung

Von Marie Heßlinger, Schäftlarn

Das Bahnhofsgebäude in Ebenhausen als Kulturzentrum, der Platz vor der S-Bahn-Haltestelle Hohenschäftlarn als Dorftreffpunkt: Die "Bürgerstiftung Isartal" hatte vor etlichen Jahren einige Idee, wie sich Schäftlarn verschönern ließe. Wenig ist seitdem passiert. Der Wochenmarkt schlief schnell wieder ein - bloß ein Hendl-Verkäufer hält sich noch auf dem Platz vor dem Hohenschäftlarner S-Bahnhof. An den Bäumen, die darum herum gepflanzt sind, wurde Salz gestreut, sie sehen kränklich aus. In der jüngsten Gemeinderatssitzung haben die Grünen deshalb einen Antrag eingereicht: Sie wollen den Platz mit einem umfassenden Konzept neu gestalten.

Die eingegangenen Bäumchen sollen nach Ansicht der Grünen durch neue ersetzt, vier weitere Bäume am oberen Ende des Platzes gepflanzt werden. Die Fläche könnte mit Hecken und Pflastersteinen umrandet werden, sodass ein geschützter Bereich entstünde, außerdem ließe sich dieser um einige Meter in Richtung Fahrradständer erweitern. An den beiden Enden des Platzes könnten Sitzgruppen entstehen, damit zum Beispiel Gäste der gegenüberliegenden Eisdiele die Möglichkeit haben, sich hinzusetzen. Auch ein öffentlicher Bücherschrank, ein schwarzes Brett oder Kunstprojekte könnten aufgestellt werden. Zum gegenüberliegenden Kiosk würden, so der Vorschlag, Pflastersteine führen, sodass sich der Eindruck eines abgegrenzten Bereiches verstärkt. Dieses Konzept haben Architektin Christiane Holst und Landschaftsarchitektin Emily Hoyos ausgearbeitet, nachdem sie sich mit den beiden Grünen-Gemeinderäten Fabian Blomeyer und Bernd Büttner zusammengesetzt hatten. Blomeyer stellte ihre Ideen bei der Gemeinderatssitzung vor.

Es sei im Interesse aller Fraktionen, das Potenzial des Platzes wiederzubeleben, sagte Blomeyer. "Ziel ist es, dass wir diese Diskussion wieder in den Gemeinderat zurückbringen." Wichtig sei es den Grünen, dass keine unüberlegten Einzelmaßnahmen getroffen, sondern ein ganzheitliches und langfristiges Konzept erarbeitetet würde. Beispielsweise ließ Bürgermeister Christian Fürst (CSU) in diesem Jahr die Skulptur "Begegnung" des Schäftlarner Künstlers Rüdiger Lüst wieder auf dem Platz aufstellen. "Ob die da so richtig steht, weiß ich nicht", sagte Blomeyer vor der Sitzung.

Fürst zeigte sich offen für die Ideen. "Ich persönlich kann mit allen diesen Vorschlägen mitgehen - bis auf eine Vergrößerung des Platzes." Denn dabei stünde die Skulptur womöglich im Weg. Ohnehin sei die Verschönerung des Platzes bereits Teil der Finanzplanung, sagte Fürst. Eine alte Telefonzelle, die als Bücherregal dienen soll, sei für 500 Euro bereits bestellt worden und werde im kommenden Sommer geliefert. In einigen Jahren jedoch, gab Fürst zu bedenken, werde die Deutsche Bahn einen Fußgängerübergang bauen. "Auf die Bahn will ich nicht warten", warf Grünen-Gemeinderat Christian Lankes ein. Fürst stimmte zu. "Dann werden wir nie fertig."

Die Gemeinderätinnen und -räte einigten sich darauf, dem Bauausschuss die weitere Projektentwicklung zu überlassen. Im Frühjahr soll eine Ortsbesichtigung stattfinden.

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