Süddeutsche Zeitung

Schäftlarner Politik:Großraumzulage in Schäftlarn

Kommune überweist für Personal in der Kinderbetreuung von 2021 an mehr Geld

Wer in der Kinderbetreuung in Schäftlarn arbeitet, erhält von kommendem Jahr an eine Zulage von bis zu 270 Euro brutto monatlich. Das hat der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen. Er will damit einem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses und des Bauhofes bekommen die Großraumzulage schon im Jahr 2020 ausbezahlt. Nun meldeten auch die Träger der Kindergärten, Horte und Krippen Interesse an einer solchen Bonuszahlung an. Da die Stadt München und ihre umliegenden Gemeinden das Fachpersonal damit locken, fühlten sich auch die Schäftlarner im Zugzwang. "Wir leben zwar in Schäftlarn sehr schön, aber es ist sehr teuer", sagte Bürgermeister Christian Fürst (CSU). Die Großraumzulage sei nötig, "damit es sich die Leute leisten können, hier zu bleiben". Außerdem gehe es darum, sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Gemeinden bei der Akquise von Erziehern zu verschaffen. Trotz Bedenken vonseiten einzelner CSU-Mitglieder aufgrund der schwierigen Finanzlage der Gemeinde stimmte der Gemeinderat einhellig für die Gewährung der Großraumzulage.

Jährlich wird Schäftlarn nun mehr als 101 300 Euro für die Auszahlung der Großraumzulage ausgeben. Jeder Vollzeitkraft in der Kinderbetreuung werden künftig 270 Euro monatlich zustehen, bei Teilzeitkräften wird der Betrag angepasst. Hinzu kommt der bereits bestehende Kinderzuschuss von 50 Euro pro Kind. Für die Gemeinde entstehen dadurch pro Vollzeitkraft mit Kind 390,40 Euro an Arbeitgeberkosten. Die Zulage gilt nicht nur für ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher, sondern auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nachmittagsbetreuung der Grundschule, die keine entsprechende Ausbildung haben. Dies sei ein wichtiger Schritt in Richtung eines offenen Ganztags argumentierten Gemeinderäte.

Die bis jetzt gezahlte Arbeitsmarktzulage für ausgebildete Fachkräfte im Erziehungsdienst, die 150 Euro für Erzieher und 100 Euro für Kinderpfleger betrug, läuft in diesem Jahr aus und wird nicht mehr verlängert.

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Quelle:
SZ vom 20.11.2020 / mhes
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