Schäftlarn:Weihnachten im Krankenhaus

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Dem ukrainischen Jungen Nazar geht es aber etwas besser

Von jana spielmann, Schäftlarn

Es ist seit langem die erste positive Nachricht für Nazar, den leukämiekranken Jungen aus der Gemeinde Pidkamin in der Westukraine: Nachdem seine Ärzte die Behandlung aufgrund von Komplikationen wie einem Pilz in der Lunge und hohem Fieber unterbrechen mussten, ist der 14-Jährige jetzt auf dem Weg der Besserung. Das teilte Maria Reitinger mit, Zweite Bürgermeisterin von Schäftlarn. Sie engagiert sich auch in der Osteuropahilfe und kümmert sich um Nazar und seine Familie. Der Junge, der im Sommer 2015 die mit Pidkamin befreundete Gemeinde Schäftlarn besuchte, leidet an Myeloischer Leukämie - eine Krankheit, die unbehandelt sehr schnell zum Tode führt. Nachdem die Krankheit zunächst erfolgreich bekämpft worden war, erlitt er Mitte November einen schweren Rückfall. Wie bei der ersten Behandlung sammelten Frank Dopfer, Maria Reitinger und Viktoria Sidorova von der Projektgruppe Pidkamin-Schäftlarn der Osteuropahilfe Spenden. Für die neue Behandlung sind etwa 63 000 Euro zusammen gekommen, was die Behandlung Nazars in einer Klinik in Verona ermöglicht. Die Komplikationen haben zusätzliche Kosten verursacht.

"Die Nachricht, dass sich Nazar langsam erholt und die Chemotherapie anschlägt, bedeutet auch für uns etwas Entspannung und Beruhigung", sagt Reitinger. Zu Weihnachten wird Nazars Schwester aus der Ukraine anreisen. Die Studentin, die Spenderin für die Knochenmarktransplantation ihres Bruders war, wird ihre Semesterferien in Verona verbringen. Neben seiner Schwester wird auch Nazars Mutter an Weihnachten bei ihrem Sohn sein. Sie wohnt während der Behandlung in einer kleinen Wohnung in der italienischen Stadt. "Eigentlich feiern die Ukrainer Weihnachten erst am 6. Januar", sagt Reitinger. "Aber die Klinik ist schließlich in Italien. Nazar und seine Familie werden also sicher ein bisschen Weihnachtsstimmung erleben." Trotz der langsamen Verbesserung seines gesundheitlichen Zustandes sei Nazar noch sehr schwach. Auch an den Feiertagen werde er nicht aufstehen, geschweige denn das Krankenhaus verlassen können, sagt Reitinger. Wichtig sei jetzt, dass er Kraft für die nächste Chemotherapie schöpfen kann.

© SZ vom 23.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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